Markus Suttners persönlicher Brexit

Suttner kam bei Brighton nur selten zum Zug.
Der Linksverteidiger ging in Brighton baden und macht in Düsseldorf den Neustart.

Seine bevorzugte Destination? „In Deutschland habe ich mich wohlgefühlt.“ Das sagte Markus Suttner Anfang der Woche. Da wusste er schon, wohin ihn sein Weg führen wird.

Gelandet ist er in Düsseldorf. Der Aufsteiger in die Bundesliga verkündete offiziell den Zugang aus England, leihweise für die Frühjahrssaison. „Ich bin froh, dass ich endlich spielen kann. Das passt gut.“ Am Sonntag wird er beim neuen Verein das Training aufnehmen, die nächsten vier Monate wird er wahrscheinlich im Hotel logieren, ehe sich im Sommer entscheidet, welche Weichen gestellt werden.

Düsseldorf. Das ist der Verein mit dem Trainertheater. Funkel sollte im Sommer gehen. Dann sollte sein Vertrag im Fall des Klassenerhalts verlänger werden. Und schließlich wurde das Engagement auch so verlängert.

Düsseldorf. Das ist der Klub, bei dem Kevin Stöger in den letzten Herbstspielen sich in den Fokus des Teamchefs spielte. Suttner hingegen hat das Kapitel Nationalteam im Mai 2017 mit seinem Rücktritt geschlossen.

Düsseldorf. Das ist der Klub mit dem sportlichen Leiter Lutz Pfannenstiel. Der bayrische Tormann ist der einzige Spieler, der schon auf jedem Kontinent ein Engagement hatte.

Herausforderung

Düsseldorf. Das ist jetzt die neue Herausforderung für Markus Suttner. Der spielte bei seinem Klub Brighton eine Rolle, allerdings nur noch eine unbedeutende. Genau aus diesem Grund plante er an seinem persönlichen Brexit, dem Austritt aus der englischen Premier League. Und das, obwohl sein nicht gering dotierter Vertrag noch eineinhalb Jahre Gültigkeit besitzt. Laut britischen Medien verdient er jährlich rund 1,7 Millionen Euro brutto exklusive Prämien. Suttner wird 32 Jahre alt und möchte gerne seinem Beruf nicht nur unter der Woche beim Training, sondern auch am Wochenende bei den Matches nachgehen.

Eigentlich war letzten Sommer klar, dass der Österreicher in Brighton keine ernsthafte Chance mehr auf einen Stammplatz auf der linken Abwehrseite erhalten würde. „Selbst im Training habe ich bei internen Matches im linken Mittelfeld spielen müssen.“ Vergangenes Frühjahr hatte er sich verletzt, genau in dieser Phase dribbelte sich die Mannschaft in einen Siegeslauf. „Der Klub hat mir versichert, dass sie niemanden auf meiner Position holen werden. Wenige Tage später haben sie Bernardo verpflichtet und gleichzeitig mir erklärt, dass ich nicht gehen müsste.“

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Karenz

All das spielte sich sechs Wochen vor der Geburt seines Sohnes ab. „Den Stress eines Vereinswechsels wollte ich meiner Frau nicht antun, da ging die Familie für mich vor dem Beruf.“ In den folgenden Monaten hatte Suttner seine ganz besondere Vater-Karenz, er konnte sich ausführlich um sein Kind kümmern. „Privat war das eine sehr schöne Zeit für mich.“ Beruflich nicht. „Der englische Fußball ist anders, in Deutschland habe ich bei Ingolstadt bessere Erfahrungen gemacht. In England ist so viel Geld vorhanden, dass der Fußball nur ein Business ist. Als Spieler bist du nur eine Nummer, das sagen sogar jene Spieler, die einen Fixplatz haben.“

Losen Kontakt gab es auch zur Austria. „Irgendwann möchte ich zur Austria zurückkehren, in welcher Funktion auch immer. Weil dort bin ich daheim.“ Aber noch ist es nicht so weit, noch genießt Suttner die große Fußballwelt.

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