ManUnited: Stillstand eines Traditionsvereins

Das 0:2 bei Olympiakos war nur ein Sinnbild der Krise von Manchester United.

Selten sah man am Dienstag die beiden Manchester-United-Stürmer Robin van Persie und Wayne Rooney so vereint wie um 21.45 Uhr (MESZ). Da passte Rooney mit Präzision auf seinen niederländischen Teamkollegen. Es war der Anstoß zur zweiten Spielhälfte. Ansonsten gab es vorher und nachher kein Zusammenspiel der beiden Stars.

David Moyes, der Trainer von Manchester United, zeigt mit dem Finger nach oben.
Manchester United manager David Moyes reacts during their English Premier League soccer match against Stoke City at the Britannia Stadium in Stoke-on-Trent, central England, February 1, 2014. REUTERS/Darren Staples (BRITAIN - Tags: SPORT SOCCER) FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. NO USE WITH UNAUTHORIZED AUDIO, VIDEO, DATA, FIXTURE LISTS, CLUB/LEAGUE LOGOS OR "LIVE" SERVICES. ONLINE IN-MATCH USE LIMITED TO 45 IMAGES, NO VIDEO EMULATION. NO USE IN BETTING, GAMES OR SINGLE CLUB/LEAGUE/PLAYER PUBLICATIONS
Symptomatisch für einen verkorksten Abend. Symptomatisch für eine verkorkste Saison. Die0:2-Pleite bei Olympiakos Piräuswar nur der vorläufige Höhepunkt. Aufgrund der schlechten Leistung in der Liga, in der ManUnited elf Punkte von Platz vier und damit von einem Champions-League-Platz trennen, durchaus zu erwarten. Oder? Trainer David Moyes verneint. "Ich bin nur überrascht, dass ich das nicht kommen sehen habe. Deshalb übernehme ich die volle Verantwortung."

Vertrauen

Bei jedem anderen Verein würde der Schotte nach den konstanten Misserfolgen, vor allem nach den Niederlagen gegen Stadtrivalen Manchester City, Arsenal und Chelsea, längst Spaziergänger und Ex-Angestellter des dreifachen Champions-League-Siegers (1968, 1999, 2008) sein. In Manchester setzt man aber auf Kontinuität. Nicht umsonst war Landsmann Sir Alex Ferguson 27 Jahre Trainer des Klubs. In guten wie auch in (wenigen) schlechten Zeiten.

Als Großeinkäufer betätigte sich der Vorjahrsmeister dieses Mal nicht. Warum auch, schließlich hat man Rooney und Van Persie. Die beiden wurden vor der Saison als tödliches Duo gelobt, das Manchester United in Richtung Champions League schießen soll. Die Realität sieht sieben Monate danach anders aus. Die Torausbeute in dieser Liga-Saison ist mittelprächtig (Van Persie: 12 Tore, Rooney: 11, der führende Liverpooler Luis Suarez hält bei 23 Treffern), das Zusammenspiel klappt nicht. Bereits beim dürftigen 2:2 gegen Schlusslicht Fulham belegten Statistiker die Flaute: Van Persie und Rooney spielten sich nur sechs Pässe zu. Bedenkt man, dass United insgesamt 649 Pässe verbuchte, bedeute Verknüpfung der beiden Stürmer weniger als ein Prozent am Gesamtanteil.

Ein Grund dürfte die Bevorzugung von Rooney sein. Der mittlerweile 28-Jährige 88-fache Teamspieler erhielt erst vor Kurzem einen Vertrag bis 2019.

Vertrag

Um horrende Summen geht es dabei. Er soll künftig rund 365.000 Euro brutto pro Woche verdienen, das sind rund 52.142 Euro pro Tag, rund 2172 Euro pro Stunde (Das Durchschnittseinkommen eines Österreichers beträgt jährlich 29.723 brutto, Anm.). Selbstredend zählt er damit zu den teuersten Kickern der Welt.

Gewiss: Rooney hat in bisher 430 Spielen für United 208 Tore erzielt. Und er ist ein Beweis, dass Tradition noch eine große Bedeutung bei den Red Devils hat. Siehe Ferguson und siehe Ryan Giggs, der seit 1990 bei United kickt. Und mit 40 auch nicht zum alten Eisen zählt.

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