Lob für Rapids Debütanten, Krisenstimmung bei der Austria

Fußball, Austria Wien - Rapid
Velimirovic absolvierte sein erstes Spiel für Rapid und überzeugte. Die Austria leckte nach dem 1:3 die Wunden.

So schnell kann es gehen. Eben erst zu den Profis hochgezogen, wurde Dalibor Velimirovic zum Derby-Debütanten. Rapid-Trainer Didi Kühbauer hatte den 18-Jährigen seit einem Testspiel im Sommer gegen Klosterneuburg auf dem Zettel. Dem 18-Jährigen wurde der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser gegen die Austria als Sechser vor der neuformierten Viererkette zugetraut.

Der Amateur überzeugte beim 3:1 mit Laufstärke, Übersicht und einer tadellosen, auch mutigen Leistung. Didi Kühbauer war nach dem Sieg auch sichtlich erleichtert, lobte Stephan Auer und vor allem besagten Velimirovic: "Das war ein sensationelles Debüt. Auch wenn wir ihn alle bitte nach einem Spiel nicht zu groß machen sollten."

Fußball, Austria Wien - Rapid

Technische Finessen

Thomas Murg kannte da weniger Zurückhaltung: "Ich ziehe meinen Hut. So abgebrüht mit diesem Alter! Er hat gespielt wie im Training. Wenn er so weitermacht, wird Rapid noch ganz viel Freude mit ihm haben."

Dass Velimirovic spielte, lag auch an Srdjan Grahovac, Dejan Ljubicic und Manuel Martic. Grahovac ist noch verletzt, Ljubicic wurde unter der Woche krank und Martic wurde von Kühbauer derzeit kein Derby-Einsatz von Beginn an zugetraut. In Hälfte eins zeigte Velimirovic, der am Donnerstag an der Seite von Schwab den Auftritt im Zentrum trainierte, sofort technische Finessen.

Zu seiner eigenen Zukunft (das Transferfenster endet um 18 Uhr) sagte Murg: "Ich bleibe sicher und auch sehr gerne. Es ist mein Anspruch, mit Rapid wieder zu alter Stärke zu kommen."

Eine schmerzhafte Niederlage

Ganz anders die Stimmungslage bei der Austria. Kapitän Grünwald ärgerte sich über die vielen Fehler seines Teams: "Die Tore waren heute Geschenke, wir haben ein Geschenk zuviel gemacht. Der Unterschied war, dass wir hinten einen Fehler zuviel gemacht haben Jetzt stehen wir nicht gut da und in der Tabelle hinten drinnen. Jetzt müssen wir den Kampf annehmen. Es ist klar, dass wir jetzt einen kleinen Lauf brauchen. Zunächst müssen wir mal wieder ein Spiel gewinnen. Daran müssen wir den Hebel ansetzen."

Und Trainer Christian Ilzer? Der wusste um die Härte dieser Pleite: "Das ist eine Derby-Niederlage, die unglaublich schmerzt. Es war ein über weite Strecken ausgeglichenes Spiel, sehr zweikampfintensiv. Wir haben in den falschen Momenten die Tore bekommen. Wir hatten Chancen, in Führung zu gehen, aber wir schaffen es nicht, die positiven Momente auf unsere Seite zu ziehen. Im Endeffekt war es ein verdienter Sieg von Rapid."

Kein Kerschbaumer

Am Montag um 18 Uhr endet das Transferfenster auch in Österreich. Konstantin Kerschbaumer, der bei beiden Wiener Vereinen ein Thema war, steht vor einem Wechsel innerhalb Deutschlands: Zweitliga-Absteiger Ingolstadt hat den Mittelfeld-Motor in der dritten Liga nicht mehr eingesetzt und will einen der teuersten Spieler des Kaders abgeben.

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