KURIER-Noten für Teamspieler: Alaba überzeugte als Kapitän

Einzelkritik: Der Bayern-Star war neben Martin Hinteregger Österreichs Bester in Wien-Favoriten.

Österreichs Teamchef Franco Foda hat nach der erfolgreichen Nations-League-Generalprobe gegen Schweden ein positives Resümee gezogen. Der 2:0-Testspielsieg am Donnerstag in der Wiener Generali-Arena sei "insgesamt zufriedenstellend" gewesen, bilanzierte der Deutsche fünf Tage vor seinem ersten ÖFB-Pflichtspiel in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina.

Allerdings hatte der 52-Jährige auch das eine oder andere auszusetzen. "Wir haben defensiv gut gearbeitet, vorne gibt es noch etwas Luft nach oben. Mit der ersten Hälfte war ich nicht hundertprozentig zufrieden", erklärte Foda.

So sahen KURIER-Experten die Leistung der Teamspieler:

Fußball-Länderspiel: Die österreichische Nationalmannschaft vor dem Spiel gegen Schweden.

Heinz Lindner Der Schweiz-Legionär konnte sich bei Weitschüssen auszeichnen. Seine Abschläge mit dem Fuß haben an Genauigkeit gewonnen.

KURIER-Note: 2

Fußballspieler aus Österreich und Schweden kämpfen um den Ball.

Sebastian Prödl Hatte so wenig Arbeit, dass man ihm die fehlende Spielpraxis nicht anmerkte. Außer bei der Spieleröffnung, wo er zwei Mal nicht ganz sauber agierte. Hatte bei hohen Bällen der Schweden zu Beginn wie gewohnt die Lufthoheit.

KURIER-Note: 2

Ein österreichischer Fußballspieler kämpft mit einem schwedischen Spieler um den Ball.

Martin Hinteregger Defensiv wie offensiv top. Kaum Fehler bei der Spieleröffnung. Und wie er defensiv die Gegner abblockt und abläuft ist einfach Klasse.

KURIER-Note: 1

Ein österreichischer Fußballspieler köpft den Ball während eines Spiels.

Stefan Lainer Lauf- und Zweikampfstärke sind für ihn eine Selbstverständlichkeit. Seine Offensivbemühungen waren aber nicht oft vom Glück verfolgt.

KURIER-Note: 3

Ein österreichischer Spieler versucht, den Ball vor einem schwedischen Spieler zu erreichen.

Florian Grillitsch Eine unauffällige aber dennoch reife Darbietung. Gutes Pass- und Positionsspiel, wenige Fehler, aber manchmal wäre auch mehr Mut am Ball möglich gewesen.

KURIER-Note: 3

Österreich gegen Schweden im Kampf um den Ball.

Peter Zulj Nahm sich im Zentrum mehr Freiheiten als Grillitsch, die er aber selten mit guten Aktionen beendete. Hatte mit biederen Schweden kein leichtes Spiel.

KURIER-Note: 3

David Alaba jubelt während eines Freundschaftsspiels zwischen Österreich und Schweden.

David Alaba Es braucht oft nicht viel, damit er Gefahr ausstrahlt. Ein bisschen Raum und Zeit und schon war die gefährliche Flanke zum 1:0 geschlagen. Generell ein Aktivposten, zeigte, dass er auch von der Flügelposition aus das Spiel an sich reißen und gestalten kann. Nach einer guten Stunde krönte er seine Leistung mit dem schönen Treffer zum 2:0 und durfte zur Belohnung unter die Dusche.

KURIER-Note: 1

Ein Zweikampf zwischen einem österreichischen und einem schwedischen Fußballspieler.

Alessandro Schöpf Dem Schalker Reservisten merkte man die fehlende Spielpraxis an. Manchmal fehlte das Timing, dann war wiederum die Ballannahme nicht sauber. Konnte auch seine Schnelligkeit diesmal nicht so ausspielen.

KURIER-Note: 4

Zwei Fußballspieler im Zweikampf um den Ball auf dem Spielfeld.

Guido Burgstaller Der Mittelstürmer bewegte sich viel und war mit dem Rücken zum Tor ebenso oft anspielbar wie durch Sprints in die Tiefe. Technisch nicht immer sauber, aber oft dort, wo es weh tut. So wie beim Führungstreffer.

KURIER-Note: 3

Ein österreichischer Fußballspieler schießt den Ball.

Marko Arnautovic Kein Österreicher wurde von den Schweden so ernst genommen wie er. Hatte dadurch kaum Platz und fand an diesem Abend nicht ins Spiel. Es sei ihm verziehen nach so vielen starken Auftritten in den letzten Jahren.

KURIER-Note: 4

Ein österreichischer Fußballspieler schießt den Ball, während ein schwedischer Spieler zusieht.

Michael Gregoritsch Kam für Burgstaller, bemüht, aber wenig ins Spiel.

KURIER-Note: 3

Ein Fußballspiel zwischen Österreich und Schweden.

Aleksandar Dragovic Der Leverkusener kam zur Pause für Prödl und sorgte für eine Steigerung in der Spieleröffnung.

KURIER-Note: 2

Ein österreichischer Fußballspieler mit der Nummer 22 am Ball.

Valentino Lazaro Agiler, aber nicht effektiver als Vorgänger Schöpf.

KURIER-Note: 3

Ein österreichischer Fußballspieler mit der Nummer 9 am Ball.

Marcel Sabitzer wollte die Offensive noch einmal antreiben, blieb aber diesmal ohne Wirkung.

KURIER-Note: 3

Österreichische und schwedische Fußballspieler während eines Spiels.

Andreas Ulmer Kam für Alaba und marschierte ebenso mutig auf der linken Seite. Ließ eine Großchance auf das 3:0 aus.

KURIER-Note: 3

Zu kurz eingesetzt: Xaver Schlager.

Steigerung

Vor der Pause stellte der Nationalcoach eine gewisse Linkslastigkeit fest - in dieser Phase liefen fast alle Angriffe über David Alaba und Marko Arnautovic. "Aber in der zweiten Hälfte war es ausgeglichen. Und ich habe damit auch kein Problem, so lange wir gewinnen."

Generell sei die Leistung in der zweiten Hälfte deutlich besser gewesen. "Da hatten wir noch mehrere Möglichkeiten. Unser Sieg war verdient", betonte Foda auch mit dem Hinweis, dass die Schweden keine wirklich zwingende Torchance herausgespielt hatten.

Der WM-Viertelfinalist war jedoch vier Tage vor seinem Nations-League-Heimspiel gegen die Türkei mit einer B-Truppe eingelaufen. "Aber wir dürfen nicht jedes Mal, wenn wir ein Spiel gewonnen haben, sagen, wir haben gegen eine B-Mannschaft gewonnen. Bei den Schweden haben alle eine Riesenqualität", erklärte Foda nach dem sechsten Sieg im siebenten Testspiel unter seiner Regentschaft.

Das trifft laut dem Teamchef auch auf die ÖFB-Auswahl zu. "Eigentlich ist es schade, dass ich nur sechs Mal wechseln konnte. Es tut mir im Herzen weh, wenn ich sehe, wie engagiert alle auftreten, dass ich sie nicht alle bringen kann." Aleksandar Dragovic, Marcel Sabitzer, Valentino Lazaro oder Michael Gregoritsch kamen erst in der zweiten Hälfte auf den Platz, mit Florian Kainz, Louis Schaub und Kevin Wimmer wurden drei weitere Deutschland-Legionäre erst gar nicht eingesetzt.

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