Krise bei Real: Die Angst vor einer Saison ohne Titel steigt

Ursachenforschung: Reals Raphael Varane ist derzeit fassungslos.
Vor dem Champions-League-Rückspiel gegen Ajax steht Real unter Druck. Dortmund muss sich gegen Tottenham steigern.

In Madrid herrscht angespannte Stimmung. Nach den beiden verlorenen Clásicos gegen den FC Barcelona wächst der Druck bei Real vor dem so wichtigen Achtelfinal-Rückspiel gegen Ajax Amsterdam (21.00 Uhr).

Die Königlichen mobilisiert die letzten Kräfte, um eine titellose Saison zu verhindern. Dazu muss die Titelverteidigung in der Champions League her. In der Copa del Rey und in der Primera Division (zwölf Runden vor dem Ende zwölf Punkte Rückstand) muss man dem ewigen Rivalen Barcelona den Vortritt lassen.

Gegen die Niederländer sollte nach einem 2:1 in Amsterdam die Qualität für einen Aufstieg reichen. Doch was dann?

Am vergangenen Samstag bei der 0:1-Heimniederlage gegen Barcelona war kaum zu übersehen, dass in der Mannschaft derzeit vieles nicht stimmt. „Etwas läuft falsch, wenn Vinicius und Reguilon Real Madrids einzige Bedrohungen sind“, titelte die Marca danach.

Der Deutsche Toni Kroos, der Kroate Luca Modric oder der Franzose Karim Benzema spiegeln mit ihren derzeit dürftigen Leistungen die Befindlichkeit der Madrilenen wieder. Das gilt noch mehr für den gänzlich formschwachen Gareth Bale. Der Waliser ist bei den Fans längst in Ungnade gefallen und wurde am Samstag ausgepfiffen. Nach seiner Auswechslung verließ der Stürmer das Stadion laut Marca noch vor Spielende.

Krise bei Real: Die Angst vor einer Saison ohne Titel steigt

Gareth Bale konnte zuletzt nicht überzeugen - auch abseits des Rasens.

Auch abseits des Rasens gehen die Wogen hoch. Die Kritiker haben Hochsaison. Zunächst war es Bernd Schuster, der vernichtende Worte über die aktuellen Leistungen seines Landsmannes Toni Kroos fand, Reals U18-Trainer Alvaro Benito pflichtete ihm bei – und war daraufhin seinen Job los.

Ein Umbau muss her. Da sind sich alle einig in Madrid. Vor allem in der Offensivabteilung. 43 Liga-Tore erzielten die Königlichen in der laufenden Saison, zum selben Zeitpunkt waren es im Vorjahr 62.

Schon wird über mögliche Verstärkungen nachgedacht. Der Belgier Eden Hazard soll von Chelsea geholt werden, PSG-Star Neymar sagt: „Jeden Spieler, an dem Real Madrid interessiert ist, würde es reizen, dort zu spielen.“ Auch die Trainerfrage wird gestellt. Santiago Solari konnte das Team nach dem katastrophalen Saisonstart unter Julen Lopetegui stabilisieren, aber das Potenzial nicht wirklich entfalten. Ein großer Umbruch steht an.

Schlimme Phase

Ähnlich ist die Situation bei Dortmund aus. Im DFB-Pokal ist man nach der Niederlage gegen Bremen nur noch Zuschauer, in der Meisterschaft liegt man nach dem 1:2 in Augsburg mittlerweile gleichauf mit den Münchnern – nachdem man im Dezember bereits neun Punkte vorne gelegen war. Und die Ausgangsposition für das heutige Rückspiel gegen Tottenham ist nach einem 0:3 in London ebenfalls nicht rosig. „Das ist eine Phase, die wir schleunigst abstellen müssen, sonst wird es sehr, sehr eng“, sagt Marco Reus, der am Wochenende nach seiner Muskelverletzung ein Comeback feiern durfte.

Doch ein Rückblick auf den 10. März 2016 lohnt sich, damals schlug der BVB Tottenham in der Europa League daheim 3:0. Weniger Freude bereitete das Duell am 21. November 2017, als man in der Champions League zuhause gegen die Briten 1:2 verlor. Tottenham spielte am Samstag 1:1 im Derby gegen Arsenal. Zuvor hatte es aber zwei Niederlagen gegeben.

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