Was bei der Klub-WM gut läuft - und was noch nicht

FIFA Club World Cup - Group F - Fluminense v Borussia Dortmund
Beim neu formierten Turnier in den USA stimmt schon einiges. Ein Zwischenresümee nach dem ersten Spieltag in der Gruppenphase der Klub-WM.

Der erste Spieltag ist abgehakt. Bis Donnerstag haben alle Teams bei der Klub-WM in den USA ihr erstes Spiel absolviert. Auch Österreichs Vertreter Salzburg, der mit einem 2:1-Sieg gegen CF Pachuca aus Mexiko gestartet ist. Zeit für ein erstes Resümee: Wie das Turnier angenommen wird, welche Stars zu sehen sind und welcher Fußball geboten wird.

  • Plus: Die Stars

Bei 125 Millionen Euro Prämie für den Turniersieger ist klar, dass selbst Real Madrid nicht zum Spaß da ist. Die Klubs nehmen die WM ernst. Beim 1:1 von Real gegen Al-Hilal aus Saudi-Arabien fehlten der rekonvaleszente David Alaba und Stürmerstar Kylian Mbappé. Der Franzose wurde aufgrund einer akuten Gastroenteritis nun sogar ins Spital eingeliefert und fällt weitere Partien aus. Zu sehen waren dafür im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Xabi Alonso die Neuverpflichtungen Trent Alexander-Arnold und Dean Huijsen. Auch Courtois, Valverde, Bellingham und Vinicius Jr. spielten.

Dass es trotzdem nur zu einem Remis reichte, liegt wohl daran, dass die meisten Real-Stars erst kurz zuvor ins Training eingestiegen waren. Und daran, dass die Teams aus Saudi-Arabien stärker sind, als viele vermuten. Auch Paris macht ernst. Beim 4:0 gegen Atlético spielten die Franzosen bis auf eine einzige Ausnahme mit derselben Startelf wie im Champions-League-Finale. Nur Stürmer Ousmane Dembélé fehlte noch, wird aber auch bald zu sehen sein.

  • Minus: Die Zuseher

Die FIFA verkaufte das Interesse am Turnier wenig überraschend gleich als Erfolg. An den ersten drei Spieltagen hätten mehr als 340.000 Menschen die Spiele in den Stadien verfolgt, so der Weltverband. Allerdings: Es bleiben viele Plätze frei. Beim Spiel von Dortmund gegen Fluminense im MetLife-Stadium in New Jersey kamen 35.000 Fans – 82.500 passen aber ins Finalstadion der WM 2026. Bei Salzburgs Sieg gegen Pachuca in Cincinnati waren gar nur 5.282 Fans. 20.000 Plätze bliebe frei.

  • Plus: Das Niveau

Ob der vielen Stars ist klar, dass auch guter Fußball geboten wird. Wenngleich noch nicht alle auf Hochtouren sind und bisher auch nicht sein mussten. Doch spätestens mit Beginn der K.o.-Phase und dem Ausscheiden der exotischen Teilnehmer wird es richtig ernst werden in den USA. Viel Leidenschaft gab es bereits von den südamerikanischen Teams, die den Europäern die Stirn bieten wollen. Nachteulen sei daher die Partie zwischen den Bayern und den Boca Juniors (Samstag, 3 Uhr MESZ) ans Herz gelegt.

  • Minus: Hitze-Spiele

Wenig Freude herrscht bei den Verantwortlichen über die Temperaturen. Die Partie von Paris gegen Atletico wurde um 12 Uhr mittags Ortszeit in Los Angeles angepfiffen, damit die Fans in Europa vor ihren TV-Schirmen zusehen können. Die Umstände: Knapp 40 Grad Celsius und hohe Luftfeuchtigkeit. Paris-Trainer Luis Enrique seufzte: „Das Spiel wurde von der Temperatur beeinflusst. Es ist unmöglich, in dieser Hitze 90 Minuten lang auf sehr hohem Niveau zu spielen.“ Am Freitag wird auch in Florida um 12 Uhr mittags gespielt. Benfica trifft in Orlando auf Auckland. Auch im Achtel- und Viertelfinale sind etliche Partien für die Mittagszeit und um 15 Uhr angesetzt.

  • Plus: TV-Quoten

Alle 63 Partien werden von DAZN gratis übertragen. Der Streaming-Anbieter hat bisher keine Angaben über Einschaltquoten gemacht. Sehr wohl aber Sat.1, das alle Partien von Bayern und Dortmund zeigt und sich bereits über reges Interesse freute. Den 10:0-Sieg der Münchner gegen Auckland sahen 2,6 Millionen Menschen, das 0:0 des BVB gegen Fluminense immerhin 1,93 Millionen (12 Prozent Marktanteil).

  • Minus: Juventus bei Trump

Ein Pressetermin mit Donald Trump brachte Juventus-Spieler in seltsame Situationen. Statt über die Klub-WM sprach der US-Präsident über den Nahost-Konflikt und die Transgender-Debatte. Auf die Frage, ob eine Frau in ihrem Team spielen könnte, reagierten die Spieler Weston McKennie und Timothy Weah ratlos. Manager Damien Comolli verwies auf das klubeigene Frauenteam. Trump entgegnete: „Aber sie sollten mit Frauen spielen.“ Hintergrund: Trump will Transpersonen vom Frauensport ausschließen.

  • Plus: VAR-Fortschritt

Beim Video-Assistant-Referee (VAR) wird oft mehr Transparenz gefordert. Die FIFA hat einen Schritt getan. Bei der Klub-WM werden die Bilder, die der VAR dem Schiedsrichter beim Onfield-Review am Monitor am Spielfeldrand zeigt, auch auf den großen Vidi-Walls in den Stadien abgespielt. Danach wird der Unparteiische mit den Lautsprecherdurchsagen verbunden und verkündet seine Entscheidung gut hörbar für alle Fans im Stadion.

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