Boateng nach WM-Debakel: "Deutschland ist keine Top-Nation mehr"

TOPSHOT-FBL-WC-2022-MATCH44-CRC-GER
Kevin-Prince Boateng glaubt, dass dem DFB ein "personelles Erdbeben" gut tun würde. Deutschland sei von der Weltspitze weit entfernt.

Kevin-Prince Boateng hat sich in der Debatte um die Folgen des deutschen WM-Vorrundenaus für personelle Konsequenzen beim Deutschen Fußball-Bund ausgesprochen. "Ein "Weiter so" darf es beim DFB nach diesem Debakel nicht geben. Ich glaube sogar, dass ein leichtes personelles Erdbeben dem DFB guttun würde. Es würde den Verband wachrütteln", schrieb der 35 Jahre alte Bundesligaprofi von Hertha BSC bei Sport1. "Bundestrainer Hansi Flick, Manager Oliver Bierhoff, Präsident Bernd Neuendorf und die Spieler - alle müssen sich hinterfragen, alle haben Fehler gemacht."

Die DFB-Auswahl war am Donnerstagabend trotz eines 4:2 gegen Costa Rica in der WM-Vorrunde gescheitert und reiste bereits von der Endrunde ab. Flicks Vertrag als Bundestrainer läuft noch bis zur Heim-Europameisterschaft 2024. Einen Rücktritt hatte er nach dem WM-Debakel ausgeschlossen. Auch der zuständige DFB-Direktor Bierhoff versicherte, weiter mit Flick zu planen.

"Der DFB muss den Menschen da draußen jetzt die Wahrheit erzählen und sie mit ins Boot holen. Die ehrliche Botschaft an die Basis muss sein: "Sorry, aber wir sind keine Top-Nation mehr, wir können nicht Weltmeister werden, wir sind von der Weltspitze meilenweit entfernt. Wir werden aber alles daransetzen, mit tiefgründigen Veränderungen wieder zurückzukommen", schrieb Boateng.

Der frühere deutsche Junioren-Auswahlspieler und Ex-Nationalspieler Ghanas hat auch mit Blick auf das nächste Turnier wenig Hoffnungen: "Einen Erfolg bei der Heim-EM 2024 sehe ich absolut nicht."

Kommentare