Hilft Kanzlermacher Maderthaner der Fußball-Bundesliga?

Kanzler Kurz und sein Stratege Maderthaner (re.)
Philipp Maderthaner hat Strategien für Kanzler Kurz entwickelt. Laut Protokoll sollte er das auch für die Liga tun. Die Beteiligten klären auf.

Philipp Maderthaner ist der aktuell erfolgreichste Marketing-Experte Österreichs. Der Niederösterreicher hat die Wahl-Kampagnen für Sebastian Kurz entworfen und wurde vom Magazin trend nach den beiden ÖVP-Siegen bei den Nationalratswahlen als „doppelter Kanzlermacher“ beschrieben. Der 38-Jährige ist aber nicht nur als Stratege von Kanzler Kurz, sondern auch im Fußball aktiv. Sein „Campaigning Bureau“ hat für die Bundesliga-Kampagne „Teamwork“ im März das Advertising übernommen. Maderthaner betont auf KURIER-Anfrage, dass es keine weiteren Aufträge gegeben hätte. Im Protokoll der Liga-Sitzung vom 18. März, das dem KURIER vorliegt, ist aber anderes zu lesen.

Die Vereine werden „über die strategischen Maßnahmen, für die man als Unterstützung die Agentur ,campaigning bureau‘ beauftragt hat“ informiert.

Hilft Kanzlermacher Maderthaner der Fußball-Bundesliga?

Wörtlich heißt es: „Die Agentur wird speziell das Anliegen nach finanzieller Unterstützung durch die Politik unterstützen. Die eindringliche Empfehlung der Agentur lautet, aktuell keine finanziellen Forderungen zu stellen.“

Richtige Strategie?

Bei den Vereinsvertretern sind Diskussionen entstanden: Dass ein Vertrauter des Kanzlers nicht dazu raten wird, die Regierung zu kritisieren, war klar. Aber ist der defensive Stil wirklich der richtige? Sollte darauf hingewiesen werden, dass es nicht um die von Gesundheitsminister Anschober regelmäßig erwähnten „Privilegien“ geht, sondern darum, dass den Vereinen enormer Schaden entsteht und die Profis nur ihren Beruf ausüben wollen?

"Missverständlich"

Und auf die ganz große Frage – hat es diese Beratung nun gegeben, oder nicht? – antwortet die Liga: „Das Protokoll war missverständlich. Wir haben unsere Strategie selbst entwickelt, es hat nach der 'Teamwork'-Kampagne keine weitere Zusammenarbeit mit Herrn Maderthaner gegeben.“

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