Havertz, Kovacic und Co.: Bei Chelsea begann der große Ausverkauf

Laut The Athletic, einem gut informierten Online-Portal für Sport, haben die Chelsea-Besitzer Todd Boehly und Behdad Eghbali ihrem damaligen Trainer Thomas Tuchel eine 4-4-3-Taktik näherbringen wollten, eine Formation mit einem Feldspieler mehr als den erlaubten zehn.

Die Personalpolitik von Chelsea lässt seit der Übernahme durch die US-Amerikaner nicht auf sehr viel Fußball-Kompetenz schließen. Insgesamt kamen seit letztem Sommer 17 Spieler zu Chelsea, teilweise standen 38 Profis unter Vertrag. 280 Millionen Euro im Sommer, 330 Millionen Euro im Winter – dennoch gab es nur Platz zwölf.

Verbindung mit Saudis

Diesen Sommer müssen Einnahmen her, um die Finanzregeln von UEFA und Premier League einhalten zu können. Inzwischen hat Arsenal den Deutschen Kai Havertz um umgerechnet 75 Millionen geholt. Mateo Kovacic, der vor 29 Jahren in Linz geborene Kroate, wird bei Manchester City Gündogan ersetzen – um 29 Millionen. Der 24-jährige Mason Mount wird von Manchester United umworben und soll bei den Bayern ein Thema sein – er soll 75 Millionen kosten. Joao Felix kehrt nach seiner Leihe zu Atletico Madrid zurück, Denis Zakaria nach Turin.

Bei vielen anderen Spielern jedoch hoffen die Londoner auf Geld aus Saudi-Arabein. N’Golo Kante und Kalidou Koulibaly sind schon nach Saudi-Arabien gewechselt. Hakim Ziyech und Edouard Mendy könnten noch folgen. Ebenso Pierre-Emerick Aubameyang und die beiden Leih-Rückkehrer Callum Hudson-Odoi und Romelu Lukaku. Neuzugang gibt es erst einen, der Franzose Christopher Nkunku kommt für 60 Millionen aus Leipzig.

Sollten saudische Klubs Ablösen über dem Marktwert zahlen, dann hätte das einen faden Beigeschmack. Der saudi-arabische Staatsfond PIF, der Newcastle besitzt und im Juni die vier größten saudischen Klubs übernommen hat, ist an unzähligen Firmen weltweit beteiligt. Darunter auch an Clearlake Capital – seit Sommer mit Boehly mehrheitlicher Besitzer von Chelsea.