APA11292842 - 04022013 - WIEN - ÖSTERREICH: Teamchef Marcel Koller während des Trainings der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am Montag, 04. Februar 2013, in Wien. . APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER

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WM-Quali

Gegen Irland und die Auswärtsschwäche

Von den letzten 33 Auswärtspartien konnte das Nationalteam nur vier gewinnen.

03/26/2013, 09:46 AM

Auch wenn die Lage noch so aussichtslos ist, auch wenn die Niederlage noch so deutlich ausfällt, ihr Stolz wird niemals brechen.

Das ist nicht die Analyse der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Nein. Die inoffizielle Hymne der irischen Nationalmannschaft zeugt von dem unbändigem Freiheitskampf und der Sehnsucht nach der Heimat des kleinen Völkchens von der grünen Insel.

Die irischen Fans zählen zu den Besten der Welt. Bei der EM 2012 lag ihre Mannschaft gegen Spanien 0:4 zurück. Da stimmten die 20.000 Fans "The Fields of Athenry" an. Es erzählt von einem Mann, der Mitte des 19. Jahrhunderts Getreide stiehlt, um seine Familie vor dem Hungertod zu retten, und der deshalb nach Australien deportiert wird. Dort träumt er wehmütig von den "Fields of Athenry."

Der österreichische Fan kann auch wehmütig werden – wenn er sich die Auswärtsstatistik des Nationalteams anschaut. Das Wort Fernweh bekommt dabei eine besondere Bedeutung, fern von Österreich schmerzt es bei der Betrachtung der Ergebnisse. In den letzten zehn Jahren wurden 33 Auswärtspartien gespielt, von denen 16 verloren und nur vier gewonnen wurden – Schottland, Wales, Liechtenstein und Aserbaidschan.

"Wir schauen nicht auf die Vergangenheit", sagt Teamchef Marcel Koller fast trotzig. Unter seiner Leitung gab es auswärts zwei Niederlagen und ein Remis. Das ist genauso wenig herzerwärmend wie das Wetter in Dublin, das sich nur marginal von dem in Österreich unterscheidet. Für das Spiel (Dienstag, 20.45 Uhr, live ATV) sind sogar Schneeschauer angesagt.

Unterstützung

2700 österreichische Schlachtenbummler feuern das Team in Dublin an. Doch sie werden sich gegen die 50.000 Iren kaum Gehör verschaffen können. Dennoch heißt es für die Nationalmannschaft im Aviva Stadium von Dublin: Verlieren verboten.

Um die Chancen auf die Qualifikation für die WM hoch zu halten, wäre ein Sieg sogar noch besser. Koller sagt: "Wenn ein Unentschieden rausschaut, werden wir den Punkt mitnehmen, aber natürlich wollen wir einen Sieg, und dafür werden wir alles unternehmen."

Auf was kommt es an in Dublin? Was sind die Überlegungen des Teamchefs? Wer sind die Spieler, auf die es ankommt?

Tor-Jäger

Will man gewinnen, muss man zumindest ein Tor schießen. Aber wer wird der Hauptverantwortliche bei diesem Unterfangen sein? Marc Janko war schon gegen Färöer nominiert, gab im letzten Moment w.o. Philipp Hosiner kam zu seinem Startelfdebüt und traf zwei Mal.

Das verhaltene Lob von Teamchef Koller: "Ich bin überzeugt, Marc hätte gegen die Färöer auch seine Tore gemacht." Hosiner hat zwölf Tore weniger als Janko, der treffsicherster aktueller Teamspieler ist (14 Tore). Irlands Teamchef Trapattoni hat mehr Respekt vor dem Austria-Stürmer: "Hosiner könnte uns mehr wehtun als Janko."

Tor-Mann

Heinz Lindner verbrachte gegen die Färöer einen geruhsamen Abend, gegen die Iren stellt sich der Austrianer aber auf mehr Arbeit ein.

Im vierten Länderspiel wird er wohl mehr im Mittelpunkt stehen wie in seinem dritten. "Doch es ist schon ein besonderes Spiel für mich", sagt er. "Denn es war immer mein großer Traum, für das Team zu spielen. Für solche Partien ist man Fußballer geworden."

Charakter

Ist die Mannschaft überhaupt reif genug, um die schwarze Serie zu beenden? Koller meint ja. "Wir haben eine Mannschaft, die in Dublin bestehen kann, aber das müssen wir auch auf dem Platz zeigen."

Stimmen vor dem Spiel

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