Blatter: "Ich war dem Tod sehr nahe"

FIFA-Richter eröffnen derweil ein Verfahren gegen den Schweizer und UEFA-Chef Platini.

Der suspendierte FIFA-Chef Joseph Blatter hat in seinem ersten TV-Interview nach einem Check im Krankenhaus gravierende Gesundheitsprobleme eingeräumt. "Ich war dem Tod sehr nahe", sagte der 79-Jährige dem Schweizer Sender RTS. "Ich war zwischen den Engeln, die gesungen haben und dem Teufel, der das Feuer anzündet, aber es waren die Engel, die gesungen haben", sagte Blatter.

Sein Zustand sei durch den "enormen Druck" begründbar. "In einem bestimmten Moment sagt der Körper einfach 'Nein, genug ist genug'. Aber wenn du psychisch stark bist, kannst du widerstehen", sagte Blatter. Der angeschlagen wirkende Schweizer hatte sich Anfang des Monats ins Krankenhaus begeben. Dabei hatte es unterschiedliche Meldungen über die Ernsthaftigkeit seines Zustands gegeben.

FIFA-Richter eröffnen Verfahren gegen Blatter und Platini

Am Montag wurde auch offiziell ein Verfahren gegen Blatter und Michel Platini eröffnet. FIFA-Ethikrichter Hans-Joachim Eckert reagierte damit auf den Abschlussbericht der ermittelnden Kammer der FIFA-Ethikkommission. Mit einem Urteil sei noch im Dezember zu rechnen, teilte die Rechtsprechende Kammer am Montag mit.

FIFA-Chef Blatter und UEFA-Boss Platini, beide derzeit von ihren Aufgaben entbunden, wird eine dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an den Franzosen im Jahr 2011 vorgeworfen.

Dabei soll es sich laut der Funktionäre um eine verspätete Honorarzahlung für Platinis FIFA-Arbeit aus den Jahren 1998 bis 2002 handeln. Details der Anklageschrift wurden nicht publik. Blatter und Platini werden vor den FIFA-Richtern zu einer Anhörung geladen. Beide beteuern ihre Unschuld. Sollte Platini gesperrt werden, kann er nicht wie geplant bei der Wahl des Blatter-Nachfolgers am 26. Februar in Zürich antreten.

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