"Erpresser" Lewandowski? Polen-Star nicht mehr im Nationalteam

Lewandowski will unter Teamchef Probierz nicht mehr spielen
Polens Fußball-Star Robert Lewandowski will unter dem derzeitigen Trainer Michal Probierz nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen. „Angesichts der Umstände und des Vertrauensverlusts in den Trainer der polnischen Nationalmannschaft habe ich beschlossen, meine Tätigkeit in der polnischen Nationalmannschaft einzustellen, solange er im Amt ist“, schrieb Lewandowski auf Polnisch bei X. Er hoffe, danach wieder „für die besten Fans der Welt spielen zu können“.
Der 36 Jahre alte Weltklasse-Stürmer, der früher für Borussia Dortmund und den FC Bayern München spielte, hatte nach einer langen Saison mit dem FC Barcelona auf das derzeit laufende Qualifikationsfenster verzichtet.

Piotr Zielinski ist neuer Kapitän
Zielinski soll künftig Kapitän sein
Vor Lewandowskis Post hatte Nationaltrainer Probierz erklärt, dass künftig nicht mehr der Stürmer, sondern Piotr Zielinski Kapitän des Nationalteams sein soll. „Der Trainer hat Robert Lewandowski, das ganze Team und den Trainer-Staff persönlich über seine Entscheidung informiert“, hieß es in einem Statement des Verbandes. Lewandowski hat 158 Länderspiele für Polen absolviert und dabei 85 Tore erzielt.
Lewandowski erzählte am Montag auf der Nachrichten-Website www.wp.pl, dass er einen kurzen Anruf von Probierz erhalten habe, als er seine Kinder ins Bett brachte, und dass auf der Website des polnischen Verbands (PZPN) bald darauf eine Erklärung über seinen Verlust des Kapitänsamtes erschien. „Ich habe die Binde elf Jahre lang getragen, und ich spiele seit 17 Jahren in der Nationalmannschaft. Solche Dinge sollten anders gehandhabt werden. Wir haben ein wichtiges Spiel vor uns, und alles wurde per Telefon mitgeteilt. So sollte es wirklich nicht sein. Der Trainer hat mein Vertrauen missbraucht“, verlautete Lewandowski.
Polnische Medien berichten von einem Streit im Team
Polnische Medien berichten von einem zerrütteten Verhältnis von Lewandowski zu den Teamkollegen. Sie hätten mit Freude und Applaus reagiert, als verkündet wurde, dass der Barcelona-Star nicht mehr Kapitän ist. Er habe zum Beispiel nach dem 2:0 gegen Malta Trainer und Mitspieler in der Kabine geschimpft.
Das Blatt Sport nannte den Stürmer einen „Erpresser“. Die Zeitung Rzeczpospolita schrieb von „Krieg“, und der Super Express sah einen „Tornado durch die Nationalmannschaft“ ziehen. 2021 war Lewandowski schon am Sturz von Trainer Jerzy Brzęczek beteiligt gewesen, der trotz Gruppensiegs in der EM-Qualifikation gehen musste.
Kommentare