Pfiffe nach CL-Sieg: Real-Coach verschafft sich nur kurz Luft

Gareth Bale und Co. konnten auch gegen Pilsen nicht überzeugen.
Das 2:1 gegen Pilsen hinterließ Zweifel. Die Bayern-Welt sieht nach dem Erfolg in Athen wieder rosiger aus.

Real Madrid ist am Mittwoch in der Champions League zwar aus seinem Tief getaucht, das 2:1 gegen Viktoria Pilsen hinterließ aber Zweifel - und pfeifende Zuschauer. "Ich kann nicht sagen, ob die Krise vorbei ist oder nicht", sagte Trainer Julen Lopetegui nüchtern. Sportdirektor Emilio Butragueno gab dem Coach immerhin bis zum Clasico gegen den FC Barcelona am Sonntag eine Jobgarantie.

"Er wird im Camp Nou ganz normal auf der Bank sitzen", erklärte Butragueno am Mittwochabend. "In solchen Situationen ist es wichtig, Ruhe zu bewahren." Das 2:1 dank der Treffer von Karim Benzema (11.) und Marcelo (55.) war der erste volle Erfolg nach fünf sieglosen Partien mit vier Niederlagen. "Es ist ein entscheidender Moment", gab Lopetegui zu.

Mittelfeldmann Casemiro sah trotz des Sieges über den krassen Außenseiter aus Tschechien noch viel Arbeit vor dem "Weißen Ballett". "Wir müssen ehrlich sein und sagen, dass wir nicht gut spielen und einen schlechten Lauf haben. Aber wir haben völliges Vertrauen in die Mannschaft und den Trainer", erklärte der Brasilianer. Für seinen Landsmann Marcelo sind die medialen Spekulationen ohnehin völlig verzichtbar: "Es ist hart, wenn du verlierst, aber Journalisten versuchen, das Kabinenklima zu vergiften."

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Mourinho kann es einfach nicht lassen. 

Mourinho stichelte

In Manchester ließen einmal mehr Aussagen von United-Coach Jose Mourinho Raum für Interpretationen. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen Juventus Turin lobte der Portugiese den Gegner in höchsten Tönen, in denen nicht zuletzt Kritik am eigenen Club mitschwang. Trotz der vielen Erfolge in den vergangenen Jahren sei Juve "nicht zufrieden, mit dem, was sie haben", stellte Mourinho fest. "Sie wollen mehr. (...) Sie haben die besten Spieler der Welt im Visier." Sein Team sei hingegen "ein bisschen" hinter dem Niveau von Juventus zurück.

Mit der Vorstellung am Mittwoch zeigte er sich dennoch zufrieden. "Wir haben gegen einen der größten Titelkandidaten gespielt und haben alles unternommen", meinte Mourinho, den vor allem die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, in der Paul Pogba die Stange traf (78.), gefiel. "Wir wussten, dass es ein Kampf mit Valencia um Platz zwei wird", sagte der Trainer, dessen Truppe in Gruppe H mit vier Punkten schon fünf Zähler hinter den makellosen Italienern liegt. Valencia (2), das Bern beim Auswärts-1:1 den ersten Punkt in der Königsklasse überhaupt bescherte, rangiert auf Platz drei.

Pfiffe nach CL-Sieg: Real-Coach verschafft sich nur kurz Luft

Gnabry (re.) machte gegen AEK eine gute Figur. 

„Auf dem Weg der Besserung“

Für Bayern München war der 2:0-Erfolg bei AEK Athen nach turbulenten Tagen der nächste Erfolg in Richtung Normalität. In Gruppe E muss sich der deutsche Rekordmeister aber Rang eins mit Ajax Amsterdam teilen, das Benfica Lissabon 1:0 besiegte. "Gerade nach der Schwächeperiode war es so, dass wir uns als Spieler alle vorgenommen haben, wirklich ein anderes Gesicht zu zeigen und die Spiele zu gewinnen. Das hört jetzt nicht auf, wir wollen so weitermachen und die Serie ein bisschen ausbauen", erklärte Kapitän Manuel Neuer. "Wir sind auf dem Weg der Besserung", meinte Trainer Niko Kovac.

Der 47-Jährige verzichtete in Athen erstmals auf eine richtige Rotation. Nur der angeschlagene ÖFB-Teamspieler David Alaba blieb draußen, ansonsten vertraute der Coach den Wolfsburg-Gewinnern. "Ich hätte jeden bringen können. Nur wir im Trainerteam waren der Meinung, dass diejenigen, die gegen Wolfsburg gespielt haben, es außerordentlich gut gemacht haben. Deshalb sahen wir keinen Grund zum Wechseln", sagte Kovac. "Was nicht heißt, dass wir jetzt die ganze Saison in dieser Formation durchspielen werden."

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Joelinton traf (re.), Grillitsch jubelte mit dem Ex-Rapidler. 

Joelinton traf

Sein Hoffenheim-Kollege Julian Nagelsmann haderte hingegen nach dem 3:3 (1:1) gegen Lyon mit "Eigentoren", verschuldet jeweils durch schlechtes bis sehr schlechtes Defensivverhalten. "Ich glaube, dass wir die bessere Mannschaft waren", meinte Nagelsmann, der im Mittelfeld über die gesamte Spielzeit auf ÖFB-Teamkicker Philipp Grillitsch setzte.

Trotz der zwischenzeitlichen Führung durch Andrej Kramaric (33., 46.) reichte es letztlich nur zu einem Punkt, den Joker und Ex-Rapidler Joelinton in der Nachspielzeit rettete. Mit zwei Punkten kann Hoffenheim zumindest rechnerisch noch mit dem Aufstieg spekulieren.

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