1:0 gegen Schottland: Österreich fixiert Rang drei in Liga A

Großes Stadion, kleine Kulisse: Schottland (Emma Lawton) unterlag Österreich (Lilli Purtscheller) mit 0:1.
Österreich hat Rang drei hinter Deutschland und Niederlande in Liga A der Nations League fix und wird im Play-off gegen einen Gruppenzweiten aus Liga B um den Verbleib unter den besten 16 Teams Europas spielen. Die Österreicherinnen gewannen am Freitag in Glasgow mit 1:0 und können von den noch punktelosen Schottinnen nicht mehr eingeholt werden.
Große Tradition
Viele Geschichten wurden im Hampden Park von Glasgow schon geschrieben. 1867 wurde der Fußballplatz eröffnet, er gilt als ältestes Stadion der Welt – und war einige Zeit auch das größte. Am 17. April 1937 sahen 149.547 Besucher das Länderspiel Schottland gegen England. Das ist immer noch Zuschauerrekord in Großbritannien.
Gestern wurde der Hampden Park nicht zum Hexenkessel, nur etwa 3.000 Zuschauer und Zuschauerinnen verirrten sich zum Frauen-Länderspiel in die 50.000er-Arena.
Zwei Umstellungen gab es bei den Österreicherinnen: Marina Georgieva verteidigte statt der angeschlagenen Claudia Wenger, im Angriff stürmte Lilli Purtscheller neben Julia Hickelsberger-Füller. „Wir wollen Power auf den Platz kriegen“, begründete Teamchef Schriebl die Aufstellung. „Da sind wir mit Marina und Lilli gut aufgestellt.“
Die Österreicherinnen bestimmten das Spiel, die Schottinnen beschränkten sich auf das Verteidigen und auf gelegentliche Gegenstöße, die aber spätestens bei Torfrau Manuela Zinsberger ihr Ende fanden.
Erstmals stand bei den Schottinnen die australische Teamchefin Melissa Andreatta an der Linie. Ihr Team, das zuletzt in zwei Spielen zehn Stück gegen Deutschland kassiert hatte, stand diesmal in der Defensive besser. Die erste zwingende Chance für Österreich hatte Sarah Puntigam nach schönem Zuspiel von Lilli Purtscheller, doch Torfrau Lee Alexander konnte sich bei dem Schuss auszeichnen (38.). Zwei Minuten später schoss Julia Hickelsberger-Füller aus kurzer Distanz an die Latte. Torlos ging es in die Pause.
Erlösendes Tor
In Hälfte zwei zeigten sich die Schottinnen deutlich verbessert. Doch das Tor erzielten die Österreicherinnen. Nach einem Eckball scherzelte Hickelsberger-Füller den Ball per Kopf ins Tor (62.). Die Gastgeberinnen hätten einen Sieg benötigt, um noch eine Chance auf Rang drei zu haben. Zweimal kamen sie dem Ausgleich nahe, doch Glück und Zinsberger waren auf der Seite des ÖFB-Teams.
„Wir sind froh diese drei Punkte zu haben“, sagte die Torschützin Hickelsberger-Füller. „Aber ich alleine hätte schon drei Tore machen können. Zum Glück hat heute eines gereicht. Wir haben den Druck verspürt, aber wir sind froh über Druck, weil wir dann merken, dass es um etwas geht.“
Im abschließenden Gruppenspiel kommt am Dienstag Deutschland nach Wien. Zinsberger sagt: „Alles, was wir gegen Deutschland noch holen, ist ein Bonus.“
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