Fallrückzieher in der Nachspielzeit: England entgeht der Blamage
Die große und entscheidende Frage vor dem Achtelfinale war ja: Haben die Engländer in der Gruppenphase womöglich nur geblufft? Diente das müde Gekicke vielleicht nur dazu, die Gegner einzuschläfern und in falscher Sicherheit zu wiegen?
War alles nur ein geplantes Vorgeplänkel nach dem Motto: Ein englisches Pferd springt nur so hoch, wie es muss?
Das Achtelfinal-Duell mit der Slowakei konnte die Frage nur bedingt beantworten: 95 Minuten lang war erweckte der EM-Finalist von 2021 den Eindruck: Ja, dieses englische Nationalteam kann es offenbar nicht besser.
0:1 lag der Favorit gegen den Außenseiter zurück und es fehlten nur mehr wenige Sekunden auf die nächste Sensation bei dieser EM nach dem Aus von Titelverteidiger Italien. Dann folgten freilich zwei Aktionen innerhalb von drei Minuten, in denen England endlich einmal all seine Klasse offenbarte und die große Blamage verhinderte - 2:1
Superstar Bellingham – wer sonst – traf mit einem spektakulären Fallrückzieher – wie sonst – in der Nachspielzeit – wann sonst – zum 1:1 und rettete die Engländer in die Verlängerung. Dort dauerte es dann nur wenige Sekunden, bis Kane, ein weiterer Superstar, der zuvor nicht zu sehen war, per Kopf auf 2:1 erhöhte und den Aufstieg fixierte.
Die unterlegenen Slowaken mussten einem fast ein wenig leid tun. Denn der Außenseiter hätte sich nach diesem couragierten Auftritt die Sensation verdient. In der 25.Minute konnte die Slowakei ungestört kombinieren, Schranz brachte mit seinem dritten EM-Treffer die Slowaken in Führung.
Nun wartet die Schweiz
Nach der Pause drückten die Engländer aufs Tempo und prompt wurde es auch gefährlich. Als Foden den Ball aus kurzer Distanz ins Tor bugsierte (50.), schien das Achtelfinale den geplanten Verlauf zu nehmen, doch das 1:1 wurde wegen Abseits aberkannt.
Das Aus im Achtelfinale schien bereits besiegelt, ehe Bellingham mit seinem Last-Minute-Tor alles auf den Kopf stellte. Wie ein EM-Favorit trat England allerdings bei diesem Turnier noch nie auf. Im Viertelfinale wartet nun mit der Schweiz ein harter Brocken.
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