Ex-Real-Star Robinho spielt jetzt für 230 Euro im Monat

Gute Zeiten: 2006 wurde Robinho im Dress von Real Madrid von Weltstar David Beckham bejubelt.
Einst wurde der Brasilianer als Erbe der Fußball-Legende Pelé gefeiert, jetzt spielt er wieder für den Traditionsverein Santos.

230 Euro pro Monat statt mehreren hunderttausend. Robson de Souza, besser bekannt als Robinho, gibt es für seinen Stammklub FC Santos extrem billig. Der Lohn des ehemaligen Weltstars liegt nur etwas über dem Mindestlohn in Brasilien.

Vor einem Jahr konnte man in Österreich sehen, dass die große Karriere zu Ende geht. Robinho wurde bei Basaksehir in der Europa League gegen den WAC eingewechselt.

Im Sommer löste der 36-Jährige, der 100 Mal im brasilianischen Nationalteam gespielt hat, den Vertrag mit dem türkischer Meister und verließ Istanbul, um in die Hafenstadt Santos nahe São Paolo zurückzukehren. „Das ist wunderbar, dass ich zurückkehren kann und Teil eines Top-Projekts im Fußball sein kann. Bei dem Klub, bei dem ich aufgewachsen bin“, sagt Robinho im Klub-TV. Neben finanziellen Problemen steht Santos vor einem Transferverbot der FIFA für unbestimmte Zeit. Mit seinem Fünfmonatsvertrag und dem Symbollohn will er seinem Jugendverein in der schwierigen Zeit helfen.

Lob von Pelé

Santos ist der Stammverein von Pelé. „In ihm sah ich mich selber mit 15 Jahren, ich habe fast geweint“, sagte Brasiliens Fußball-Legende über Robinho. Nach Robinho schaffte auch Neymar von dort den Sprung in die weite Fußballwelt. Robinho ging mit 21 Jahren zu Real Madrid. Er wurde einer der Galaktischen, spielte mit Beckham und Zidane, übernahm die Nummer 10 von Luis Figo. Doch die Bürde ist zu groß für den jungen Brasilianer. Trotz zwei Meistertiteln in drei Jahren konnte er bei den Madrilenen nicht völlig überzeugen und begann seine Odyssee. Es folgten Manchester City, AC Milan, Guangzhou Evergrande in China, Atlético Mineiro in Brasilien, Sivasspor und Istanbul Basaksehir in der Türkei.

Während seiner Karriere sorgt Robinho aber auch für Schlagzeilen neben dem Platz. In Madrid wurde er nach einer Rauferei mit Thomas Gravesen vom Training suspendiert. Bei Manchester City machte er sich unerlaubt aus dem Staub, um in Brasilien seinen Geburtstag zu feiern.

2013 wurde ihm in Italien vorgeworfen, gemeinsam mit fünf Freunden eine 22-jährige Frau in der Garderobe eines Mailänder Nachtclubs vergewaltigt zu haben. Beim Urteil (neun Jahre Gefängnis und 60.000 Euro Entschädigung) war er in Brasilien, das seine Staatsbürger nicht ausliefert. Mittlerweile läuft die Berufung. Der Edeltechniker beteuerte seine Unschuld.

Jetzt ist er wieder dort, wo alles begonnen hat.

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