Das ÖFB-Team und die Vorfreude auf das Unerklärliche

Gemeinsam in die Nations League: Michael Gregoritsch und Marko Arnautovic, der zum besten Legionär der Vorsaison gewählt wurde.
Die Vorbereitung auf die Nations League hat begonnen - den Bewerb durchschauen noch nicht alle.

Am Montag zu Mittag waren sie endlich alle wieder beisammen nach einem Sommer mit Nationalteam-Pause, auch weil man bei der WM nur eine Zuschauerrolle einnehmen musste. Teamchef Franco Foda schart seine Auswahlspieler im Falkensteiner Resort in Bad Waltersdorf um sich, am gestrigen Abend bat er zur ersten lockeren und öffentlichen Trainingseinheit, die auch zum Bad in der Fan-Menge wurde mit dem obligatorischen Autogramm-Schreiben und dem Posieren für Selfies.

Kurz und bündig muss sich das ÖFB-Team in zwei ernst zu nehmenden Einheiten am Dienstag und Mittwoch einstimmen auf den Test gegen die Schweden am Donnerstag in der Generali Arena, am kommenden Dienstag folgt dann der Auftakt zur Nations League mit dem Gastspiel in Bosnien-Herzegowina, das erste Pflichtspiel unter Foda.

Erklärungs-Bedarf

Wie immer, wenn sich das Team zu einem Camp einfindet, reisen die Spieler mit unterschiedlichen Gemütslagen an. Manche haben viel Selbstvertrauen im Marken-Label-Gepäck, andere wiederum kommen ganz ohne Spielpraxis und Erfolgserlebnis. Augsburg-Stürmer Michael Gregoritsch beispielsweise strahlte nach seinem schönen Treffer vom Wochenende übers ganze Gesicht. Auch Hoffenheims Florian Grillitsch und Hannover-Verteidiger Kevin Wimmer erzählten von einem gelungenen Saisonstart und einem guten Gefühl, das sie in die Steiermark mitbrachten.

Alle aber eint die Vorfreude auf den neuen Bewerb, die Nations League. Auch wenn der Modus den meisten noch unerklärlich ist. Selbst Gregoritsch, der bisher geglaubt hatte, den Bewerb schon durchschaut zu haben, scheiterte bei einem Erklärungsversuch und verblieb am Ende grinsend mit dem vereinfachten Statement: „Einigen wir uns darauf: wir wollen die Nations-League-Gruppe gewinnen und uns für die EM 2020 dann auch über die normale Qualifikation den Zutritt verschaffen. Dann benötigen wir diese zweite Chance gar nicht.“ Grillitsch gab immerhin gleich im Voraus zu, den Modus nicht zu durchschauen. Nachhilfe-Unterricht ist somit noch vonnöten.

Klare Ziele

Einigkeit herrscht jedoch bei der Zielsetzung für die Gruppenspiele gegen Bosnien-Herzegowina und Nordirland. „Wir wollen natürlich Gruppensieger werden, aber das wird eine harte Arbeit“, weiß Grillitsch, der in Abwesenheit des verletzten Kapitäns Julian Baumgartlinger im zentralen Mittelfeld mehr Verantwortung übernehmen will. „In Bosnien wird es sehr schwierig.“

Gregoritsch sieht die beiden Gegner auf Augenhöhe mit dem ÖFB-Team, „weil auch sie Qualität in ihren Kader haben“. Er selbst bejubelte im März in Luxemburg sein erstes Tor im Nationalteam und hofft auch jetzt auf einen Einsatz. „Ich möchte zeigen, dass ich ganz gut in Form bin.“ Donnerstag-Gegner Schweden schätzt er sehr hoch ein: „Das wird ein lustiges Spiel, ein wirklich guter Test.“

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