Doch es gibt einen großen Unterschied zwischen den Turnieren. Während der Spielkalender in der vergangenen Saison der WM angepasst worden ist und und Europas Topligen eine Pause einlegten, ist das für den Afrika-Cup nicht der Fall. Hunderte Spieler werden in den nächsten Wochen ihren Klubs nicht zu Verfügung stehen, weil von 13. Jänner bis zum 11. Februar in der Elfenbeinküste der Afrika Cup mit 24 Teilnehmern ausgetragen wird.
Zum nachvollziehbaren Unmut und Leidwesen vieler Klubverantwortlicher. Denn wer verzichtet schon gerne mitten in der Saison auf seine Spieler? Aber den Klubs sind die Hände gebunden. Denn wie für eine WM gibt es auch für die afrikanische Kontinentalmeisterschaft eine Abstellpflicht durch die FIFA.
Es ist natürlich nicht jede Liga und jeder Klub gleich betroffen, aber es gibt einige Vereine, die hat es heftig erwischt. Der Premier-League-Klub Nottingham muss etwa gleich sechs Spieler abstellen. Serge Aurier, Willy Boly und Ibrahim Sangare wurden von Gastgeber Elfenbeinküste nominiert, Cheikou Kouyate und Moussa Niakhate stehen im Kader von Senegal, Ola Aina im Kader von Nigeria.
Insgesamt 31 Spieler aus der englischen Topliga sind beim Afrika-Cup dabei. Von den 20 Klubs müssen nur Manchester City, Newcastle und Burnley auf keinen einzigen Spieler verzichten.
Und die Abstellpflicht hat auch dieses Mal für Aufregung gesorgt. Während der FC Liverpool am Neujahrstag noch seinen ägyptischen Star Mo Salah beim 4:2-Sieg gegen Newcastle einsetzen durfte, musste West Ham am Tag danach im Heimspiel gegen Brighton auf seinen Shooting Star Mo Kudus verzichten. Die Verletzungsgefahr sei zu groß, meinte Ghanas Teamchef Chris Hughton.
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Pikanterie am Rande: Der Engländer war von 2014 bis 2019 erfolgreich Brighton-Trainer. Die West-Ham-Fans waren jedenfalls wenig begeistert, obwohl Hughton in den 1990er-Jahren auch bei ihrem Klub gespielt hatte. Das Spiel am Dienstag endete 0:0. Kudus fehlte den Londonern an allen Ecken und Enden.
Auch in Deutschland herrschte in den letzten Wochen Aufregung. Zwar sind nur 17 Bundesliga-Spieler letztlich nominiert worden, aber gerade Tabellenführer Leverkusen ist mit vier Abstellungen doch stark betroffen.
Gelungener Test
Trainer Xabi Alonso machte aber schon die erfolgreiche Probe aufs Exemple. Er verzichtete schon im letzten Bundesligaspiel vor Weihnachten auf Odilon Kossounou (Elfenbeinküste), Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Victor Boniface (Nigeria) und Amine Adli (Marokko). Gegen Bochum gab es trotzdem ein 4:0.
Am heftigsten erwischt hat es übrigens Frankreich. Gleich 58 Spieler aus der Ligue 1 sind beim Afrika-Cup dabei. Marseille führt das Abstellungsranking mit acht Nominierten an, gefolgt von Monaco, Montpellier und Lorient (je fünf). Da trifft es sich gut, dass im Jänner wenigstens ein Wochenende spielfrei ist.
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