Vatikan-Frauen reagieren auf abgebrochenes Skandal-Match in Wien

Vatikan-Frauen reagieren auf abgebrochenes Skandal-Match in Wien
Die vatikanische Frauenorganisation DiVA kritisiert die "Instrumentalisierung einer sportlichen Begegnung".

Die Vorfreude auf das Match war schnell verblasen, denn es wurde noch vor dem Anpfiff beendet. Das geplante Debüt des Frauen-Fußballteams des Vatikan gegen den FC Mariahilf platzte am Samstag und wuchs zu einem kleinen Eklat. Die Gäste-Truppe wollte aus Protest gegen politische Botschaften, die u.a. unter den Trikots der Mariahilf-Spielerinnen steckten, nicht mehr antreten wollte.

Nun hat sich auch die vatikanische Frauenorganisation DiVA ("Frauen im Vatikan") zu dem Vorfall geäußert. "Nach dem hässlichen Vorfall" wolle die Vereinigung ihrer "Missbilligung" und ihrem "Bedauern" Ausdruck verleihen, so das Statement der in einem Verein organisierten Angestellten des Vatikans. Die Vatikan-Spielerinnen hätten sich dazu gezwungen gesehen, die Partie infolge "inopportuner und bedauernswerter" Provokationen einiger ihrer Mitspielerinnen abzusagen, erläutert DiVA. Diese Instrumentalisierung einer sportlichen Begegnung habe nicht nur das gegnerische Team - und damit auch den Vatikan selbst - beleidigt, sondern auch die Idee des Sports an sich geschädigt.

"Ideologischer Kampf"

"Eine Fußballpartei auszunutzen, um mit Gesten, Parolen und Transparenten die bekannten Positionen der Katholischen Kirche zum Lebensschutz und zur Sexualität anzugreifen, war in der Tat eine höchst unpassende Wahl", findet die DiVA. Ein Fußballfeld sei "sicher nicht der richtige Ort", um einen "ideologischen Kampf" auszufechten. Vielmehr müsse der Sport auch weiterhin als Ort der Begegnung und der Förderung von Geschwisterlichkeit und Frieden dienen, um weitere Abschottungen und immer tiefere Trennungen zu vermeiden.

Problematisch sei für DiVA auch die Tatsache, dass sich in diesem Fall Frauen gegen andere Frauen gestellt hätten: "Ihnen wollen wir als Frauen sagen, dass Aufnahmebereitschaft, die Fähigkeit zum Dialog, der Respekt dessen, der eine andere Meinung vertritt, Qualitäten sind, auf die wir nie verzichten dürfen, denn sie sind ein Teil unseres Reichtums und unserer Andersartigkeit als Frauen."

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