EURO 2020: Österreich plant schon intensiv für das EM-Turnier

TRAINING DES ÖFB-TEAMS: ARNAUTOVIC
Am Freitag steht in Salzburg das Qualifikationsspiel gegen Lettland an. Der ÖFB denkt aber schon weiter.

Man muss eben rechtzeitig drauf schauen, dass man’s hat, wenn man’s braucht. Zum Beispiel ein Quartier für die EURO 2020, sofern man sich für die Endrunde qualifiziert. Der österreichische Fußball-Bund plant schon seit einem Jahr im Hintergrund den Fall der Fälle, der neue Modus – die Endrunde wird quer über Europa verteilt ausgetragen – macht die Aufgabe nicht leichter.

„Die Planung ist sehr herausfordernd“, betont ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Teamchef Franco Foda und Sportdirektor Peter Schöttel sind dabei in alle Schritte eingebunden.

 

EURO 2020: Österreich plant schon intensiv für das EM-Turnier

Der ÖFB verfolgt drei Szenarien. Ideal wäre eine Qualifikation mit Mitte November, weil man nach der Auslosung Ende November schon Quartier und Flüge buchen könnte. Eine herbe Enttäuschung wäre dagegen die Vorstellung, dass Österreich die Qualifikation gänzlich verpasst. Die dritte Variante wäre die Hintertür Nations League, wo die Play-offs aber erst Ende März 2020 gespielt werden. „Dann hätten wir nur knapp zehn Wochen bis zur Endrunde. Darauf können wir uns nicht einlassen“, sagt Neuhold. Daher verhandelt man Arrangements mit mehreren Variablen.

Das Spezifikum dieser EURO ist, dass man das Team-Base-Camp im eigenen Land aufschlagen kann. „Das ist durchaus ein Vorteil“, freut sich Neuhold über kurze Wege, gelernte Prozesse, keine Sprachbarrieren und auch geringere Kosten. Der ÖFB möchte sich grundsätzlich vor und während der EM in Österreich aufhalten. „Die Tendenz geht eindeutig in diese Richtung.“

Standort Österreich

Nur in zwei speziellen Fällen könnte dieser Plan verworfen werden: Würde Österreich in die Gruppe D mit den Austragungsorten London und Glasgow gelost werden, dann böte sich ein Teamcamp auf der Insel an.

Neuhold gibt aber zu bedenken: „Bis dahin wird der Brexit durch sein. Wir gehen davon aus, dass dann die Kosten auch deutlich höher sein würden und es keine organisatorische Planungssicherheit beispielsweise bei der Einfuhr diverser Utensilien auf die Insel selbst gäbe.“

Eine kompliziertere Reise-Destination gäbe es in Gruppe A mit Rom und vor allem Baku. Würde man gleich zwei der drei Gruppenspiele in Aserbaidschan austragen, dann wird man wohl bis zu einer Woche dort verweilen, weil dies auch die UEFA erlaubt. „Ansonsten gibt der europäische Verband vor, dass man nach jedem Spiel wieder in sein Team-Base-Camp zurückkehren muss.“

In Österreich bieten sich einige Standorte an, die der ÖFB in der Vergangenheit in Trainingslagern schon erprobt hat. Ein wichtiges Kriterium dabei ist die Nähe zu einem Flughafen. „Vor allem die Abwicklung muss schnell  funktionieren“, weiß Neuhold, der auch einem kleineren Flughafen wie in Klagenfurt gute Chancen einräumt. „Es muss sich um einen Flughafen handeln, an dem kein Nachtflugverbot herrscht.“

Flughafennähe

Würde Österreich im Falle einer Teilnahme die Gruppe F mit den Spielorten München und Budapest ziehen, würde sich freilich der Flughafen Wien-Schwechat und ein Trainingslager im Osten Österreichs anbieten. ÖFB-Partner Burgenland hat dabei Standorte wie Stegersbach, Illmitz oder Bad Tatzmannsdorf im Rennen. Für die Steiermark spräche Bad Waltersdorf, wo Teamchef Franco Foda schon früher mit Sturm Graz Trainingslager abgehalten hat. Zudem wäre die Anreise zum Flughafen Graz überschaubar lang. Im Westen gilt Seefeld als Favorit in Kombination mit dem Flughafen Innsbruck

Bernhard Neuhold beurteilt alle Standorte positiv: „Viele internationale Vereine gastieren jeden Sommer in diesen Orten. Die Infrastruktur befindet sich daher auf einem hohen Level.“

 

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