Erster Titel seit 23 Jahren? Ronaldo soll es richten

Erster Titel seit 23 Jahren? Ronaldo soll es richten
Juventus Turin startet bei Atletico Madrid in die K.o.-Phase der Champions League, die 1996 zuletzt gewonnen wurde.

Es ist der 22. Mai 1996, als die Alte Dame den Fußball-Thron Europas besteigt. Nach einem spannenden Finale gegen Ajax Amsterdam gewinnt Juventus Turin mit 4:2 im Elfmeterschießen die Champions League. Es vergehen mehr als zwei Jahrzehnte, in denen „Juve“ nicht weniger als fünf Endspiele in der Königsklasse verliert.

Genug, um dieser Durststrecke ein Ende zu setzen, denkt sich Klubboss Andrea Agnelli im Juni vergangenen Jahres und holt um 117 Millionen Euro einen Mann, der es richten soll. Mit Cristiano Ronaldo starten die Schwarz-Weißen am Mittwochabend in die entscheidende Phase des Bewerbs. Atlético Madrid – nicht gerade ein Wunschlos – muss im Achtelfinale aus dem Weg geräumt werden. Zudem müssen die Bianconeri auf Sami Khedira verzichten, bei dem vor der Abreise Herzrhythmusstörungen festgestellt wurden. Der Deutsche wird in Turin behandelt.

Zumindest Alessandro del Piero ist optimistisch. „Cristiano kam zu einem Team, das sieben Meistertitel in Folge gewonnen hat, vier Mal in Folge den Cup, dazu zwei Mal im Champions-League-Finale stand. Bei Juventus will jeder jedes Spiel gewinnen, Cristiano ebenso – deshalb passt es  perfekt“, sagt der 44-Jährige zum Kicker. „Jetzt kommt die Phase, in der Juventus Ronaldo am meisten braucht.“

Del Piero muss es wissen. Gemeinsam mit Fabrizio Ravanelli und Gianluca Vialli bildete er beim Titel 1996 ein legendäres Sturmtrio. Er ist überzeugt davon, dass Ronaldo liefern wird. „Er hat gezeigt, dass er in diesen Phasen aufblüht, das verleiht Juve viel mehr Selbstvertrauen.“ In bislang 32 Pflichtspielen sammelte Ronaldo bemerkenswerte 33 Scorerpunkte (21 Tore, zwölf Vorlagen).

Verlorener Sohn

Während der Portugiese heute nach Madrid – wenn auch ins „falsche“ Stadion – zurückkehrt, gibt es in Gelsenkirchen ein Wiedersehen mit einem verlorenen Sohn. Leroy Sané, 2016 um 50,5 Millionen Euro von Schalke zu Manchester City gewechselt, kehrt mit dem englischen Meister als Gegner zu seinem Stammklub zurück und wird dort erwartungsgemäß als Sieger vom Platz gehen.

Denn Schalke steckt trotz der Achtelfinal-Teilnahme gewaltig in der Krise. Noch nie seit Einführung der Drei-Punkte-Regel  stand der auf Platz 14 abgestürzte Klub nach 22 Bundesliga-Runden schlechter da. Vielleicht kann ja ein Österreicher zu einer Überraschung beitragen.

Guido Burgstaller feierte am Wochenende beim 0:0 gegen Freiburg ein sechsminütiges Comeback. Bei seinem bisher einzigen Champions-League-Einsatz von Beginn an hat der Kärntner getroffen – im November beim 2:0-Heimsieg gegen Galatasaray Istanbul.  Wegen seines unermüdlichen Einsatzes ist er bei Schalke Publikumsliebling. Er verspricht: „Wir werden uns voll dagegenstemmen und sicher nicht vorher die weiße Fahne hissen.“

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