Austria Lustenau schafft den Befreiungsschlag
Der Bann ist gebrochen. Der SC Austria Lustenau feierte im siebenten Frühjahrsspiel den ersten Sieg. Nach drei Niederlagen und drei Remis behielt die Truppe von Chefcoach Helgi Kolvidsson im Erste-Liga-Lokalderby gegen Fixabsteiger FC Lustenau am Freitag mit 1:0 die Oberhand.
Die Austria übernahm somit wieder die Tabellenführung vom punktegleichen SV Grödig, der im Abendspiel dem im Frühjahr weiterhin bärenstarken Kapfenberger SV 0:1 unterlag.
Der SCR Altach hat seinen dritten Tabellenplatz behauptet. Die Vorarlberger feierten einen 2:0-Heimsieg gegen den TSV Hartberg und liegen deshalb weiterhin aufgrund des besseren Torverhältnisses vor dem SKN St. Pölten, der nach dem 2:1 gegen das Schlusslicht FC Blau-Weiß Linz den ersten Frühjahrssieg feierte. Die Vienna hat mit einem 3:2-Auswärtssieg beim SV Horn die Erfolgsserie im Frühjahr fortgesetzt und sich wohl endgültig vom Abstiegskampf verabschiedet.
Unsicherheit
Bis zum Führungstreffer passierte vor 4.400 Zuschauern im Lustenauer Reichshofstadion nicht viel. Dem Favoriten war die Unsicherheit nach den bisher schwachen Frühjahrsauftritten anzumerken. Mit der ersten guten Aktion gelang aber die Führung. Der Ball kam über Jürgen Kampel und Jan Zwischenbrugger zu Patrick Salomon, der keine Mühe hatte, souverän abzuschließen. Der Knoten schien damit geplatzt, der klar spielbestimmende SC verabsäumte es allerdings, den Sack zuzumachen.
Auch nachdem Michael Gehrer aufseiten des FC nach einem Foul die Ampelkarte gesehen hatte (60.), blieb es spannend. Die Austria brach in den letzten 20 Minuten ein, schien Angst vor dem Siegen zu haben und ließ damit jegliche Souveränität vermissen. Am alles in allem verdienten Sieg änderte sich aber nichts mehr. Die Austria blieb damit auch im dritten direkten Saisonduell unbesiegt, feierte dabei den zweiten Sieg.
KSV unaufhaltsam
Die Kapfenberger sind nach dem 1:0 beim SV Grödig damit weiter das Maß aller Dinge im Frühjahr, gewannen dank eines schnellen Tores von Dieter Elsneg (11.) auch das sechste Spiel 2013. Dass der KSV momentan vor Selbstvertrauen strotzt, wurde auch in der Untersbergarena deutlich. Elsneg konnte den Ball nach Standfest-Zuspiel acht Meter vom Tor entfernt annehmen, sich drehen und zum schnellen 1:0 vollenden. Damit war der Grundstein für den nächsten Frühjahrs-Coup gelegt. Der KSV stand in der Folge in der Defensive sicher, wurde aber aufgrund der fehlenden Torgefahr der Hausherren auch kaum ernsthaft geprüft.
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Torszenen mehr und mehr zu. Die Grödiger jubelten in Minute 64 schon über das 1:1 von David Witteveen per Kopf. Der Treffer wurde allerdings von Schiedsrichter Walter Altmann wegen eines Foulspiels von Lukas Schubert an David Otter zurecht aberkannt. In der Nachspielzeit wurde es noch einmal hektisch. Ein Elfmeterfoul von Ronivaldo an Thomas Zündel wurde nicht geahndet, der Gefoulte sah für die darauffolgende heftige Kritik Gelb-Rot (94.).
Ende der schwarzen Serie
Nach sieben Partien ohne vollen Erfolg hat St. Pölten im achten Frühjahrsspiel auf die Siegerstraße zurückgefunden. Von der ersten Minute an übernahm die Scherb-Elf das Kommando. Angetrieben vom enorm spielfreudigen Mirnel Sadovic setzte man sich in der Hälfte der Gäste aus Linz fest, arbeitete sich auch gute Chancen heraus. In der 27. Minute war es soweit – nach herrlicher Flanke von Michael Ambichl war Jano per Kopf zur Stelle - 1:0. In der Folge hatten die St. Pöltner das Spiel fest im Griff, verpassten aber die Chance mit einer höheren Führung in die Pause zu gehen.
Das rächte sich kurz nach Wiederbeginn, den die Hausherren völlig verschliefen. Sulimani wurde in Minute 47 im Strafraum völlig übersehen und erzielte per Kopf das überraschende 1:1. Doch im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Tabellenführer Grödig steckte die SKN-Elf den Schock dieses Mal gut weg und schlug zurück. Wieder war es Sadovic, der einen Angriff einleitete, seine Vorlage verwertete Schibany zur neuerlichen Führung, die bis zum Schlusspfiff souverän über die Zeit gespielt wurde.
Eiskalte Vienna
Nachdem Zulechner erneut aus kurzer Distanz das 2:2 und sein achtes Saisontor gelungen war (71.), drückte Horn im Finish auf den Sieg. Nach einem Aufbaufehler der Waldviertler erzielte aber Miesenböck das 2:3. Damit ist die "schwache" Auswärtsmannschaft Vienna zehn Runden vor Ende als Liga-Siebenter sieben Punkte vom Relegations- und 13 vom Abstiegsplatz entfernt, Horn (8.) hat aber zwei Spiele weniger ausgetragen.
Starker Ngwat-Mahop
Die Anfangsphase des Spiels zwischen Altach und Hartberg in der Cashpoint-Arena hatte wenig Ansehnliches zu bieten. Erst nach einer halben Stunde gab es den ersten Leckerbissen. Daniel Luxbacher tanzte auf der Seite Siegfried Rasswalder aus und dessen Flanke verwertete Louis Ngwat-Mahop per Kopf. Da Altachs Kapitän Philipp Netzer in Minute 38 einen Freistoß zu früh abspielte und dafür die Gelb-Rote Karte kassierte, schien alles wieder offen.
Doch die Steirer waren einfach zu schwach, konnten von der numerischen Überlegenheit überhaupt nicht profitierten und mussten nicht unverdient noch das 0:2 hinnehmen. Ngwat-Mahop profitierte nach einem weiten Kobras-Abschlag von einem Fehler der Hartberg-Abwehr und vollendete mit einem Schuss ins lange Eck.
SCR Altach - TSV Hartberg 2:0 (1:0)
Cashpoint-Arena, 1.831, SR Aiginger
Tore: Ngwat-Mahop (30., 52.)
Gelb-Rote Karte: Netzer (38./Altach/Unsportlichkeit)
SC Austria Lustenau - FC Lustenau 1:0 (1:0)
Reichshofstadion, 4.400, SR Kollegger
Tor: Salomon (18.)
Gelb-Rote Karte: Gehrer (60./FC Lustenau/Foul)
SKN St. Pölten - FC Blau-Weiß Linz 2:1 (1:0)
NV-Arena, 1.700, SR Weinberger
Tore: Jano (27.), Schibany (57.) bzw. H. Sulimani (47.)
SV Horn - First Vienna FC 2:3 (0:1)
Waldviertler Volksbank-Arena, 1.300, SR Jäger
Tore: Zulechner (47., 71,) bzw. Dober (12.), M. Kröpfl (54.), Miesenböck (86.)
SV Grödig - Kapfenberger SV 0:1 (0:1)
Untersbergarena, 1.000, SR Altmann
Tor: Elsneg (11.)
Gelb-Rote Karte: Zündel (94./Kritik)
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