Später Elfmeter beschert England gegen Italien den Finaleinzug

Eine Titelverteidigung bei dieser Fußball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz ist für die Engländerinnen zum Greifen nahe. Durch einen knappen und am Ende auch schmeichelhaften 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Italien stehen die Frauen von der Insel im Endspiel, das am Sonntag in Basel stattfinden wird.
Dabei hatte es lange Zeit nicht nach einem Erfolg der Britinnen ausgesehen am Dienstagabend in Genf. Barbara Bonansea hatte die Azzurre in Führung geschossen. Die 34-Jährige von Juventus Turin traf nach 33 Minuten wuchtig und sehenswert unter die Latte, nachdem die Engländerinnen eine Flanke nicht klären konnten.
Bis dahin waren die Frauen von der Insel das dominierende Team gewesen. Italiens Torfrau Laura Giuliani musste sich gegen Lauren Hemp auszeichnen (11.). Und auch nach dem Führungstreffer blieb die Torfrau der Italienerinnen im Mittelpunkt und hielt einen guten Schuss von Lauren James (38.).
Riesenchance
Die lange Zeit optische Überlegenheit der Engländerinnen nahm nach Seitenwechsel noch zu. Allein die ganz großen Chancen fehlten. Und so kamen wie aus dem Nichts die Außenseiterinnen zu einer Riesenmöglichkeit, die Partie zu entscheiden. Emma Severini von der AC Fiorentina fiel drei Meter vor dem Tor der Ball vor die Beine. Die 21-Jährige, die kurz zuvor für Torschützin Bonansea ins Spiel gekommen war, schoss aber Torfrau Hampton in die Arme – der Matchball (86.).
Ob die Italienerinnen den Vorsprung trotzdem über die Zeit bringen sollten? Nein – in Minute 96 schlug es hinter Laura Giuliani ein. Michelle Agyemang, bereits im Viertelfinale gegen Schweden Torschützin zum Ausgleich, vollendete wuchtig zum 1:1, nachdem die Italienerinnen den Ball nach einer Standardsituation nicht klären konnten.
In der Verlängerung war es ebenso Agyemang, die in Erscheinung trat: Ihr Schuss klatschte an die Latte. Und als bereits alles auf ein Elfmeterschießen wartete, gab es plötzlich einen Pfiff.
Umstrittener Elfer
Emma Severini, die zuvor die Chance auf das 2:0 vergeben hatte, rangelte mit Beth Mead im Strafraum um den Ball. Die Engländerin ging leicht zu Boden und bekam einen Elfmeterpfiff. Laura Giuliani hielt den Versuch von Chloe Kelly, doch die Arsenal-Spielerin setzte nach und traf im Nachschuss (119.). Der Traum des Überraschungsteams aus Italien war spät aber doch vorbei.
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