1:1 gegen Lech Posen besiegelt das Europacup-Aus der Wiener Austria

Einen Sieg hätte es gebraucht, nur dann hätte die Austria die geringe Chance auf den Aufstieg gewahrt. So wurde es daheim gegen Lech Posen ein 1:1, wodurch sich die Wiener schon einen Spieltag vor Abpfiff aus dem internationalen Geschäft verabschieden. Das Gastspiel in Israel bei Be’er Sheva wird zur letzten Gelegenheit doch noch einen Sieg in dieser Gruppenphase zu feiern.

Not macht bekanntlich erfinderisch. Aufgrund des Mangels an gesunden oder durchschlagskräftigen Stürmern musste Routinier Teigl, sonst Flankenspieler, ins Sturmzentrum rücken. Da Gruber muskulär passen musste, rückte Keles in die Startelf. Der hatte nach einer anfänglichen Phase des gegenseitigen Abtastens die erste große Chance für die Austria. Von Fitz schön in Szene gesetzt, scheiterte er an Posen-Goalie Bednarek (13.). Wenig später verlängerte Teigl eine Flanke von Braunöder mit der Ferse, der Ball klatschte in hohem Bogen an die Latte.

Kalt erwischt

Die Austria versuchte, weil sie musste. Posen schaute sich das Geschehen vermehrt an, weil man es sich noch erlauben konnte. Gefährlich wurden die Polen auf diese Art eine halbe Stunde lang nicht. Dann wurde Szymczak mit einem guten Schuss vorstellig. Es schien als hätten die Polen genug Anschauungsunterricht genossen, nun wurden sie aktiver und mit einem Freistoß vor der Pause ebenso noch einmal gefährlich wie die Austria durch einen Drehschuss von Polster.

Torlos begab man sich in die Pause, die Austria war bemüht, aber nicht zwingend und schnell genug. Gleich nach dem Wechsel wurde es kalt und immer kälter für die Austria, Posen, mit Sponsor STS auf der Brust, ging durch Torjäger Ishak in Führung (48.). Die Veilchen legten dabei einen kollektiven Sekundenschlaf ein.

Heißes Finale

Die im Gemüt gedämpfte Austria brauchte Zeit um wieder den Glauben an sich selbst zu finden und sich der Qualität der Polen entgegen zu stellen. Aus einem Konter gelang Keles nach schöner Einzelaktion das viel umjubelte 1:1 (70.).

Das Finish wurde hitzig, da nun beide Teams die Visiere hochklappten und auf Sieg spielten. Die 12.200 Fans sorgten für eine tolle Stimmung und machten der Austria noch einmal Beine. Mit etwas Glück hätten die eingewechselten Drame und Tabakovic sogar noch für den späten Sieg sorgen können, Posen konnte nicht mehr entscheidend nachlegen.

So blieb es beim 1:1, das beide Teams nicht so richtig glücklich machte. Posen muss noch um Platz zwei zittern, kann von Be’er Sheva (2:2 bei Villarreal) überholt werden. Die Austria, von ihren Fans am Donnerstag dennoch gefeiert, kann mit einem Sieg in Israel immerhin noch Rang drei in der Gruppe erobern und sich mit Anstand von der europäischen Bühne abtreten.