Rooney traf und schrieb Fußball-Geschichte
Wer sonst, als das Mutterland des Fußballs, sollte sich als erstes Team für die EM 2016 qualifizieren? England ist in Frankreich. Nach einem 6:0 über San Marino. Und nach dem 49. Länderspiel-Tor von Wayne Rooney. Damit nimmt die Geschichte längst noch keine Ende, denn der Stürmer von Manchester United hat damit mit dem großen Sir Bobby Charlton gleichgezogen. Nebenbei benötigten beide 106 Spiele, um gemeinsam an der Spitze der ewigen englischen Torschützenliste zu liegen. Und noch ein Detail am Rande: Es war vor zwölf Jahren, als er als jüngster Nationalspieler sein erstes Tor für England erzielte – gegen San Marino.
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"Das ist ein stolzer Moment für mich, den Rekord von Sir Bobby eingestellt zu haben. Er hat mir sehr viel geholfen", sagte Rooney artig. Auch wenn sein Treffer gegen gegen San Marino nicht mehr als ein Elfmeter in der 13. Minute gewesen ist. Der Torschütze reckte seine Hand gen Himmel. Worauf Englands Presse dieses Zeichen als Erinnerung an seine Schwägerin, die im Jahr 2013 im Alter von 14 starb, interpretierte. Rooney wurde mit Lob überhäuft, obwohl seine Leistung insgesamt eher bescheiden war. Er wurde auch von Trainer Roy Hodgson frühzeitig ausgewechselt. Rooney reagierte beleidigt. Die Chance auf den Jubiläumstreffer, also den 50., blieb im somit verwehrt. "Es wäre großartig gewesen, es am Samstagabend geschafft zu haben. Aber jetzt breche ich den Rekord im Wembley-Stadion. Mit all der Tradition wäre das toll", kündigte der Angreifer mit Blick auf das Heimspiel gegen die Schweiz am Dienstag an.
Abgerutscht
Gary Lineker, der sich auch als Twitter-König unter den Ex-Fußballstars einen Namen gemacht hat, nahm es mit Humor: "Versuche mich daran zu gewöhnen, nur noch der drittbeste Torjäger zu sein. Das ist so demütigend!"
Englands kommender Gegner, die Schweiz, steht nach einem Kraftakt gegen die Slowenen mit einem Bein in Frankreich. Ein 0:2 wurde in den letzten 14 Minuten in ein 3:2 verwandelt. Als seine Elf die Kontrolle vollends zu verlieren drohte, behielt Trainer Vladimir Petkovic die Übersicht und entwarf einen Notfallplan mit den "Jokern" Josip Drmic, Breel Embolo und Valentin Stocker. Voll aufgegangen: Drmic traf per Doppelpack (80., 94.), Stocker steuerte ein Tor (84.) und einen Assist bei.
Freche Schotten
Auch Deutschland könnte am Montag das EM-Ticket lösen. Das Spiel in Schottland steht auf dem Programm (20.45/RTL). Nach dem 3:1 über Polen, aber einer eher holprigen Qualifikation sind die Deutschen erstmals Tabellenführer. Die Schotten bleiben ihrerseits selbst nach einem eher peinlichen 0:1 in Georgien überaus optimistisch und pfeifen auf die Bescheidenheit. So meinte etwa Stürmer Leigh Griffiths: "Ich sehe keinen Grund, weshalb wir Deutschland nicht schlagen sollten."
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