Erste EM-Sensation: Slowakei schockt den ewigen Geheimfavoriten Belgien

Erste EM-Sensation: Slowakei schockt den ewigen Geheimfavoriten Belgien
Der Favorit der Gruppe E legt einen veritablen Fehlstart hin. Die Slowaken gewinnen dank eines frühen Treffers mit 1:0.

Am vierten Turniertag gab es sie, die erste faustdicke Überraschung. Das Starensemble von Belgien musste gegen die Slowakei eine 0:1-Niederlage hinnehmen, auch weil zu viele Chancen vernebelt wurden. Und zwei Treffer nach VAR-Check zurecht aberkannt wurden. Für Trainer Domenico Tedesco war es die erste Niederlage mit Belgien.

Die belgische Offensive schickte sich sofort an, extreme Torgefahr auszustrahlen. Lukaku hatte schon nach zwei Minuten eine Topchance.  Der slowakische Goalie Dubravka verhinderte Schlimmeres. Auch zwei Minuten später erneut bei einer Lukaku-Chance. 

Belgien drängte, drückte auf das Führungstor, es war nur eine Frage der Zeit, bis es fiel. Und – es passierte. Aber auf der anderen Seite. Nach einem haarsträubenden Abspielfehler von Manchester-City-Legionär Doku kam der Ball über Umwege zu Ivan Schranz. Und dieser wusste, dass er in diesem Spiel nicht übermäßig viele Chancen bekommen würde, und brachte den Außenseiter in Führung.

UEFA EURO 2024 - Group E Belgium vs Slovakia

Auch die sonst gut eingestellte Defensive des führenden Außenseiters patzte gelegentlich, die geschockten Belgier konnten aber kein Kapital daraus schlagen. Trossard traf aus 20 Metern ins Publikum, nicht ins leere Tor. Nicht einmal eine halbe Stunde war gespielt, da begannen die belgischen Fans in Frankfurt zu pfeifen. Und die slowakischen feuerten ihr beherzt spielendes Team an.

Haraslin prüfte mit einem feinen Schuss Goalie Casteels. Lukaku hatte kurz vor der Pause noch eine Chance. Aber sonst enttäuschte der zu statisch agierende Finalist von 1980 (solange liegt der größte EM-Erfolg zurück), vor allem an Kapitän De Bruyne lief das Spiel vor der Pause vorbei. 

Lukaku wurde nicht nur von slowakischen Gegenspielern verfolgt, sondern auch vom Pech. Sein Treffer in der 56. Minute wurde nach VAR-Check wegen Abseits aberkannt. Das Spiel war hochklassig, teilweise schön herausgespielte Chancen gab es auf beiden Seiten. Vor allem die Belgier gingen aber geradezu fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Nicht nur Bakayoko hatte den Ausgleich auf den teuren Füßen.

Den hätte Lukaku in der 86. Minute erzielt. Blöd nur, dass Openda den Ball vor dem Zuspiel mit der Hand mitgenommen hatte. Wieder VAR und wieder kein Tor. Und deshalb blieb es beim Überraschungssieg der Slowaken. 

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