Ein Klasseunterschied: Spanien düpiert Italien und gewinnt nur 1:0
Spanien hat sich in den Kreis der Topfavoriten gespielt: Auf das 3:0 gegen Kroatien folgte ein beeindruckendes 1:0 des damit bereits feststehenden Gruppensiegers gegen überforderte Italiener. Teamchef De la Fuente hatte ein „vorgezogenes Finale“ angekündigt und so wurde in der Schalke-Arena auch gespielt.
Beinahe hätten die Italiener nach dem Rekordtor für die Albaner beim 2:1 wieder durch den ersten Angriff ein Gegentor eingefangen: Der starke Williams flankte von links, Pedri köpfelte und Donnarumma tat, was Italiens Tormann noch oft tun sollte – er hielt stark (2.). Ohne Chance wäre der „Spieler des Turniers“ bei der EM 2021 nach einer Morata-Flanke gewesen, aber Williams setzte den Kopfball aus fünf Metern unbedrängt neben das Tor.
Starker Schüler Yamal
Die Spanier können freilich auch noch das technisch feine Spiel am Boden: Der erst 16-jährige Yamal setzte nach den im Teamhotel erledigten Schularbeiten zum Solo an, Morata scheiterte beim finalen Abschluss (24.). Nur eine Minute später gab es die beste Parade von Donnarumma, der einen Weitschuss von Ruiz stark über die Latte drehte.
Die Squadra Azzurra verteidigte mit Leidenschaft, eigene Offensivbemühungen wurden aber vom bestens organisierten Pressing sofort gestoppt.
Italiens Teamchef Spalletti hatte diesen Spielverlauf geahnt: „Wir werden gut angezogen in das Spiel gehen und bereit sein, uns schmutzig zu machen.“ Verwunderlich war aber, dass Spaniens Taktgeber Rodri beinahe ohne Gegenwehr im Zentrum agieren konnte, obwohl der Sechser von Manchester City für viele als aktuell bester Spieler der Welt gilt. Spalletti reagierte, brachte für die zweite Hälfte Cambiaso sowie Cristante – der Rodri nach nur 20 Sekunden brutal abräumte.
Die Entscheidung fiel in Minute 55
Lediglich die Effizienz war weiterhin nicht titeltauglich bei den Iberern, Pedri verfehlte aus fünf Metern (52.). Also machte es ein Italiener: Calafiori beförderte eine von Donnarumma abgefälschte Flanke mit dem Knie ins eigene Tor (55.).
Die Vorentscheidung war nahe, als Williams das Lattenkreuz traf (70.).
Während es im EM-Semifinale 2021 ein packendes 1:1 gegeben hatte (mit den cooleren Italienern im Elfmeterschießen), waren zumindest am Donnerstag in der Vorrunde große Qualitätsunterschiede zu erkennen. Italien kam spät in des Gegners Strafraum, blieb aber ungefährlich, während die Spanier noch mehrere Topchancen vergaben. Stets war Donnarumma der Grund, warum beim spanischen Sieg kein Spanier traf.
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