Die Wahrheit liegt bei der Austria neben dem Platz

Die Wahrheit liegt bei der Austria neben dem Platz
Bei den Wiener Violetten stehen wichtige Personalentscheidungen unmittelbar bevor.

Schon lange nicht mehr spielte eine Partie der Wiener Austria dermaßen eine Nebenrolle wie das heutige Gastspiel in Wolfsberg. Die Kärntner haben den Klassenerhalt fixiert, die Wiener wissen, dass sie kommende Saison nicht am Europacup teilnehmen werden.  In den verbleibenden drei Matches geht es vor allem ums Prestige und eine Werbung in eigener Sache, um Fans ins neue Stadion zu locken. Die Wahrheit, um eine Fußball-Redewendung zu bemühen,  liegt bei der Austria derzeit neben dem Platz.

Auf der Klubhomepage läuft schon der Countdown bis zum Umzug in die Generali Arena, für die Vereinsspitze läuft die Zeit rasend schnell, um die Weichen für eine rosige Zukunft in Violett zu stellen. Bevor neue Spieler verpflichtet werden, die für eine Kaderauffrischung dringend nötig sind, muss man eine Antwort auf die Trainerfrage finden. Bis Mitte Mai, so Vorstand Markus Kraetschmer, wollte man fündig werden. Dies dürfte gelingen. Zur Auswahl stehen am Ende einer langen Liste nur noch der aktuelle Trainer Thomas Letsch und Manfred Schmid.

Nach der Selektion der Kandidaten werden Sportdirektor Franz Wohlfahrt und Kraetschmer Präsident Wolfgang Katzian einen Vorschlag machen, danach soll der restliche Aufsichtsrat abstimmen. Dazu zählen noch Karl Blecha (Verwaltungsrat Austria), Andreas Bierwirth (T-Mobile), Frank Hensel (REWE), Harald Himmer (Verwaltungsrat Austria), Alfred Leu (Generali), Josef Oistric, Johann Pleininger (OMV), Josef Pröll (Leipnik-Lundenburger), Rudolf Reisner (Austria-Vizepräsident), Johannes Sereinig (Verbund) und Erwin Soravia (Soravia Group). Die Mehrheit von ihnen soll mit der Arbeit von Thomas Letsch zufrieden sein, obwohl man das angestrebte Ziel, in zwölf Spielen doch noch in den Europacup zu kommen, verpasst hat.

 Entscheidet man sich für Letsch, dann wird man bei der Spielerverpflichtung besondere Sorgfalt walten lassen müssen. Immerhin sollen sie der Philosophie des Trainers, die sehr an das Red-Bull-System angelehnt ist, genügen und entsprechende Fähigkeiten mitbringen. Da wird das Geschick von Sportdirektor Wohlfahrt, im Aufsichtsrat nicht unumstritten, gefragt sein. Zuletzt band man einige Nachwuchsspieler aus dem eigenen Stall langfristig an den Verein. Letsch forcierte bisher die Jugend.

Gestern tagte jedenfalls ein Gremium, Anfang der kommenden Woche wird sich dann der Aufsichtsrat der Austria-AG  mit dem Trainer-Thema befassen und eventuell auch beide Kandidaten anhören.

Wie man hört, könnte es auch an der Klubspitze    zu einem Wechsel kommen. Präsident Wolfgang Katzian ist designierter ÖGB-Präsident und wird ab Mitte Juni sich nicht mehr mit voller Energie der Austria widmen können. Vorausblickend dürfte man schon Nachfolge-Kandidaten für den Fall der Fälle ins Auge gefasst haben. Infrage kämen   Vizepräsident Raimund Harreither, sowie die Aufsichtsratsmitglieder Josef Pröll und Frank Hensel.
Die Wahrheit liegt bei der Austria derzeit nicht auf dem Platz, sondern vielmehr neben dem Platz.
 

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