Werder taumelt dem Abgrund entgegen

epa03651803 Werder's head coach Thomas Schaaf reacts prior to the start of the Bundesliga soccer match between Werder Bremen and FC Schalke 04 at Weser Stadium in Bremen, Germany, 06 April 2013. (ATTENTION: EMBARGO CONDITIONS! The DFL permits the further utilisation of up to 15 pictures only (no sequntial pictures or video-similar series of pictures allowed) via the internet and online media during the match (including halftime), taken from inside the stadium and/or prior to the start of the match. The DFL permits the unrestricted transmission of digitised recordings during the match exclusively for internal editorial processing only (e.g. via picture picture databases). EPA/CARMEN JASPERSEN
Nach knapp 14 Jahren als Coach ist die Bremer Institution Thomas Schaaf längst nicht mehr unantastbar.

Eine kurzfristigen Trainerwechsel schließt der taumelnde deutsche Klub der Österreicher Sebastian Prödl, Marko Arnautovic und Zlatko Junuzovic nach dem neunten Spiel ohne Sieg en suite zwar aus, doch die Krise verschärft sich nach dem 0:3 gegen Wolfsburg am Samstag weiter. Schaaf reagiert mit einer härteren Gangart und stellte sich sogar selbst infrage.

Werder taumelt dem Abgrund entgegen
epa03651962 Bremen's Sebastian Proedl leaves the pitch after his team's defeat during the Bundesliga soccer match between Werder Bremen and FC Schalke 04 at Weser Stadium in Bremen, Germany, 06 April 2013. (ATTENTION: EMBARGO CONDITIONS! The DFL permits the further utilisation of up to 15 pictures only (no sequntial pictures or video-similar series of pictures allowed) via the internet and online media during the match (including halftime), taken from inside the stadium and/or prior to the start of the match. The DFL permits the unrestricted transmission of digitised recordings during the match exclusively for internal editorial processing only (e.g. via picture picture databases). EPA/CARMEN JASPERSEN
"Wenn ich im Weg stehen sollte, gehe ich gerne zur Seite, das ist überhaupt nicht das Problem", sagte Werders-Trainer-Institution beiSky. Zwar sagte Schaaf dies nicht einfach so, sondern auf eine konkrete Frage zu seiner Zukunft, doch die Aussage stand im Raum. Wirft Schaaf nach 14 Jahren als Werder-Trainer tatsächlich das Handtuch? Nein, (noch) nicht, lautet die Antwort wohl. "Ich versuche meinen Job zu machen, meine Arbeit so zu machen wie in den letzten Jahren auch", sagte Schaaf später relativierend.

Eichin stärkt Schaaf

Werder taumelt dem Abgrund entgegen
epa03586967 Werder's new general manager Thomas Eichin gives an interview before the German Bundesliga soccer match Werder Bremen and SC Freiburg at Weser Stadium in Bremen, Germany, 16 February 2013. (ATTENTION: EMBARGO CONDITIONS! The DFL permits the further utilisation of up to 15 pictures only (no sequential pictures or video-similar series of pictures allowed) via the internet and online media during the match (including halftime), taken from inside the stadium and/or prior to the start of the match. The DFL permits the unrestricted transmission of digitised recordings during the match exclusively for internal editorial processing only (e.g. via picture databases). EPA/CARMEN JASPERSEN
Auch Geschäftsführer Thomas Eichin kann sich eine überstürzte Reaktion Schaafs nicht vorstellen und scheint auch keine Lust haben, ein Rücktrittsangebot seines Trainers im Fall der Fälle annehmen zu wollen. "Wenn sich jeder so viele Gedanken machen würde und so viel Leidenschaft, so viel Arbeit und Kampfeslust an den Tag legen würde, hätten wir heute ein anderes Spiel gesehen", befand Eichin.

Am Sonntag sah sich Bremens Medien-Direktor Tino Polster genötigt, noch einmal zu versichern: "Nach meinem Kenntnisstand kann ich ausschließen, dass es heute und morgen eine Sitzung der Geschäftsführung geben wird."

Keine Amtsmüdigkeit

Dass Schaaf alles andere als amtsmüde ist, bekamen seine Spieler nach dem Debakel gegen Wolfsburg zu spüren. Wenige Minuten nach der Schmach rief der Coach sein Team in die Kabine, teilweise wurden die Profis aus Interviews heraus gerissen. "Der Trainer hat deutliche Worte gefunden", berichtete Kapitän Clemens Fritz über den wohl heftigen und energischen Auftritt Schaafs.

"Ich denke, dass sich die Art der Trainingsführung und die Art generell in dieser Woche sicherlich ändern wird. Da bin ich mir ganz sicher", kündigte Eichin nach der Sitzung an und behielt recht. Am Sonntag scheuchte Schaaf entgegen der sonstigen Gepflogenheiten den gesamten Kader bei Intervallläufen über den Platz. Zudem wurde der sonst trainingsfreie Montag gestrichen.

Noch haben die Hanseaten fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge, doch die Art und Weise, wie der frühere Champions-League-Dauergast mittlerweile auftritt, vergrößert die Angst vor dem ersten Bundesliga-Abstieg seit 1980. Er mache sich sehr wohl Sorgen um den Klassenverbleib, räumte Eichin ein: "Wenn man das Spiel heute sieht und die erste Halbzeit sieht, ja."

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