Harniks Tor lässt Stuttgart hoffen
In der kommenden Woche werden bei einigen Klubs den Spielern wohl Baldrian-Tropfen verabreicht: Der Abstiegskampf in Deutschland erlebt den ultimativen Showdown in der letzten Runde. Gleich fünf Vereine sind akut davon bedroht, die Bundesliga verlassen zu müssen. Lediglich drei Punkte trennen sie. Aktuell müssten der HSV und Paderborn in die zweite Liga, Stuttgart würde doch noch die Chance Relegation zugestanden.
Freiburg 34, Hannover 34, Stuttgart 33, Hamburg 32, Paderborn 31 – die Nerven werden blank liegen. Selbst Altmeister Sir Alfred Hitchcock hätte sich keine bessere Dramaturgie einfallen lassen können. Die Abstiegspaarungen der letzten Runde: Hannover – Freiburg, Hamburg – Schalke und Paderborn – Stuttgart.
Affiger Jubel
Ein direktes Duell gegen den Abstieg hatte am Samstag schon Stuttgart mit Florian Klein als Linksverteidiger und Martin Harnik als Rechtsaußen zu absolvieren. Gegen den HSV, der auch durch ein Kopftor von Kacar mit 1:0 in Führung ging. Die Stimmung in Stuttgart war auf den Tribünen und auf dem Platz angespannt, Abstiegskampf pur wurde serviert.
Stuttgart legte nach 25 Minuten die Schockstarre ab. Gentner gelang zunächst der Ausgleich zum 1:1 (27.), wenige Minuten später brachte Harnik die Schwaben mit einem Treffer aus kurzer Distanz mit 2:1 in Führung. Die Stuttgarter Fans waren aus dem Häuschen, nicht nur wegen des eigenwilligen Affenjubels der Spieler nach dem 2:1. Eine amüsante Reaktion auf die Kritik von Trainer Stevens ("Affen seid ihr!").
Harnik hätte die Partie gar vorzeitig entscheiden können, sein Schuss ging aber deutlich vorbei.
Erwischt es dieses Jahr doch den HSV? Jener einzig verbliebene Verein, der noch nie abgestiegen ist und dort sich in der Vorsaison via Relegation retten konnte? Der HSV war im Finish nicht mehr präsent, Stuttgart hätte ob der vielen Chancen (auch Harnik vergab abermals) das dritte Tor erzielen müssen. In Runde 34 hat der VfB in Paderborn zu bestehen.
Später Sieg
Ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelang Freiburg, ausgerechnet mit einem 2:1 gegen die Bayern (Tormann Lucic saß auf der Bank). Und der gelang in letzter Sekunde durch Petersen. Schweinsteiger hatte die Bayern in Führung gebracht, Mehmedi noch vor der Pause für den Ausgleich gesorgt. Freiburg gastiert kommende Woche bei Hannover, das zwar mit dem 2:1 in Augsburg den ersten Sieg 2015 (!) feierte, aber ebenfalls noch nicht gerettet ist.
Paderborn hielt bei Schalke lange das 0:0, ehe ein Eigentor von Hünemeier (88.) die schwachen Königsblauen in die Europa League beförderte. Aufsteiger Paderborn rutschte mit dem 0:1 auf den letzten Platz zurück.
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