Der Weg zur Fußball-WM führt die ÖFB-Frauen nach Schottland
Dieser Weg wird kein einfacher sein: ÖSB-Teamchefin Irene Fuhrmann
Österreichs Frauenfußball-Nationalteam bekommt es in der ersten Play-off-Runde für die WM 2023 in Australien und Neuseeland mit Schottland zu tun. Die Hoffnung der ÖFB-Auswahl auf ein Heimspiel erfüllte sich nicht, Kapitänin Carina Wenninger und Kolleginnen müssen am 6. Oktober auswärts antreten. Sollte der Aufstieg gelingen, würde in der Folge am 11. Oktober Irland warten. In dieser Partie hätten die Österreicherinnen dann das Heimrecht.
Die Schottinnen waren bei der EM in England nicht dabei, ihr einziger Auftritt auf der WM-Bühne war 2019. Im FIFA-Ranking liegen die Schottinnen als 23. nur knapp hinter den auf Position 20 liegenden Österreicherinnen. Die haben von bisher drei Duellen mit Schottland kein einziges gewinnen können, wobei die Partien allesamt noch vor dem EM-Sommermärchen 2017 ausgetragen wurden. Beim jüngsten Aufeinandertreffen gab es am 6. März 2017 im Rahmen des Zypern-Cups eine 1:3-Niederlage.
Zuvor hatte Schottland im Rahmen der WM-Qualifikation für die Endrunde 2003 zweiMal (5:0, 2:1) die Oberhand behalten. Die Aussagekraft dieser Partien ist allerdings überschaubar, zu viel hat sich seitger bei den Österreicherinnen getan.
"Es erwartet uns eine besondere Challenge", sagt Irene Fuhrmann. "Wir haben schon lange nicht mehr gegen Schottland gespielt, aber bisher noch nie einen Sieg einfahren können. Es ist wieder ein sehr robuster Gegner, der sehr vertikal spielt und gute Fußballerinnen in ihren Reihen hat, die teilweise in der englischen Profiliga engagiert sind. Dass wir auswärts antreten müssen, erleichtert sie Sache nicht. Irland ist sicher auf dem Papier der einfachste der gesetzten Gegner, hat sich aber souverän unter die drei besten Zweitplatzierten gespielt."
1. Runde, 6. Oktober:
Schottland - Österreich
Wales - Bosnien-Herzegowina
Portugal - Belgien
2. Runde, 11. Oktober:
Portugal/Belgien - Island
Schottland/Österreich - Irland
Schweiz - Wales/Bosnien-Herzegowina
Von den drei Play-off-Siegern lösen zwei das WM-Ticket, das dritte Team hat die Chance, sich über den Umweg Interkontinental-Play-off im Februar 2023 in Neuseeland zu qualifizieren.
Die beiden Punktbesten machen am Ende das Rennen, wobei auch die Ergebnisse der zweiten Play-off-Runde in die Wertung hineinfließen. Für einen Sieg nach regulärer Spielzeit als auch nach Verlängerung gibt es dabei drei Punkte. Setzt sich ein Team nach dem Elfmeterschießen durch, gibt es nur einen Zähler für das Remis. Österreich muss also etwa darauf hoffen, dass Island im Erfolgsfall nicht nach 120 Minuten gewinnt, um noch an dem Konkurrenten vorbeiziehen zu können. Die Schweiz kann gar nicht mehr eingeholt werden.
Zuerst gilt es aber erst einmal die erste Hürde zu meistern. Da die drei besten Gruppenzweiten zum Auftakt ein Freilos haben, werden die Ergebnisse der ersten Play-off-Runde für die Endabrechnung nicht gewertet. In der zählt zuerst die Punkteanzahl, dann in der Folge die Tordifferenz, geschossenen Tore, geschossenen Auswärtstore, Anzahl der Siege, Anzahl der Auswärtssiege. Sollte da noch immer alles gleich sein, wird die Disziplinarwertung (Rote und Gelb-Rote Karte: 3 Punkte, Gelbe Karte: 1 Punkt) relevant und im letzten Fall würde die höhere Position im UEFA-Koeffizienten-Ranking, das für die Quali-Auslosung herangezogen worden war, den Ausschlag geben.
Das Interkontinental-Play-off geht dann zwischen 17. und 23. Februar 2023 in Neuseeland über die Bühne, wobei zehn Teams um die letzten 3 WM-Startplätze kämpfen. Abgesehen vom europäischen Vertreter stehen alle Teilnehmer schon fest. Das sind Taiwan und Thailand (AFC), Kamerun und Senegal (CAF), Haiti und Panama (CONCACAF), Chile und Paraguay (CONMEBOL) sowie Papua-Neuguinea (OFC). Ausgelost werden zwei Dreiergruppen und eine mit vier Teams. Die Setzung für die Auslosung erfolgt nach dem FIFA-Ranking. In den Dreierpools haben die gesetzten Teams zuerst ein Freilos (absolvieren zu dem Termin allerdings ein verpflichtendes Testspiel) und stehen direkt im „Endspiel“.
Ranking der besten Gruppenzweiten nach dem Ende der Qualifikationsphase und vor dem Start des mehrstufigen Play-off zur WM 2023 in Australien und Neuseeland:
1. Schweiz (Gruppe G)19 Punkte/23:4 Tore (+19)
2. Island (Gruppe C)18 Punkte/25:3 Tore (+22)
3. Irland (Gruppe A)17 Punkte/26:4 Tore (+22)
4. ÖSTERREICH (Gruppe D)16 Punkte/34:6 Tore (+28)
5. Belgien (Gruppe F)16 Punkte/30:7 Tore (+23)
6. Schottland (Gruppe B)16 Punkte/22:13 Tore (+9)
7. Portugal (Gruppe H)16 Punkte/18:9 Tore (+9)
8. Wales (Gruppe I)14 Punkte/13:5 Tore (+8)
9. Bosnien-Herzegowina (Gruppe E) 11 Punkte/9:17 Tore (-8)
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