Elfer-Chaos: Video-Referee verhilft Midtjylland in Champions League

Elfer-Chaos: Video-Referee verhilft Midtjylland in Champions League
Ein Elfmeter wurde wiederholt, weil der Tormann die Torlinie zu früh verlassen haben soll. Eine Frage von Zentimetern.

Neben Salzburg qualifizierten sich am Mittwoch auch noch der FK Krasnodar aus Russland und Midtjylland aus Dänemark für die Gruppenphase der Champions League. Der Dritte der russischen Meisterschaft setzte sich in Griechenland gegen Ex-Rapid-Kapitän Stefan Schwab und Co. mit 2:1 durch. Das Hinspiel hatte der derzeitige Tabellenfünfte ebenfalls mit 2:1 gewonnen.

Für die Russen, die noch nie die Meisterschaft in ihrem Land gewannen, ist es die erste Teilnahme an der Champions League nach etlichen Jahren in der Europa League. Im Vorjahr war man im Play-off, der letzten Qualifikationsrunde zur Königsklasse, noch an Olympiakos Piräus gescheitert.

Erstmals dabei in der Champions League ist auch der FC Midtjylland. Nach einem 0:0 im Hinspiel bezwang der dänische Meister dank vier Toren in der zweiten Halbzeit Slavia Prag daheim mit 4:1. Eine Szene sorgte dabei für besonders viel Aufregung und Kopfschütteln. Beim Stand von 1:1 (mit diesem Ergebnis wäre Slavia Prag aufgestiegen, Anm.) verhängte der Schiedsrichter aus Slowenien in der 80. Minute einen umstrittenen Handelfmeter für die Dänen.

Diesen parierte Slavia Prags Torhüter Kovar – so weit so gut. Während die Partie weiterlief, studierte der italienische Video Assistant Referee (VAR) den Penalty und befand, dass der Goalie beim Strafstoß die Torlinie zu früh nach vorne verlassen hatte. Die Regel besagt, dass sich der Torhüter zum Zeitpunkt des Schusses noch mit irgendeinem Körperteil auf Höhe der Torlinie befinden muss. In diesem Fall eine Frage von ganz wenigen Zentimetern, selbst durch die TV-Bilder nicht exakt auflösbar.

Drei Minuten Diskussion

Dennoch wurde der Elfmeter wiederholt. Nach etlichen Diskussionen und Erklärungen auf dem Spielfeld verwandelte Scholz den zweiten Versuch drei Minuten später zum 2:1 für die Dänen, die gegen die nun völlig aufgelösten Gäste aus der tschechischen Hauptstadt nachlegten und mit 4:1 gewannen. „Nach diesem Elfmeter waren wir nicht mehr stark genug, um noch einmal zurückzukommen“, haderte Slavia-Verteidiger Vladimir Coufal.

Dem dreifachen dänischen Meister Midtjylland aus der Stadt Herning war das freilich egal. Sie spielen im Herbst 2020 im Konzert der Großen mit. Die Tschechen müssen sich indes mit der Europa League begnügen.

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