Der Sport-Club träumt wieder von einer magischen Fußballnacht

Der Sport-Club träumt wieder von einer magischen Fußballnacht
Der Wiener Drittligist fordert am Samstag im Cup-Viertelfinale Ried. Dieses Duell gab es auch 1996. Ex-Goalie Jürgen Macho, damals Debütant, erinnert sich. Auch der KURIER stand bei der Sensation auf dem Feld.

1. November 1996. Der 19-jährige Jürgen Macho erfährt, dass er im Cup-Achtelfinale gegen Ried erstmals das Tor des Wiener Sport-Clubs hüten wird. Der Drittligist schafft mit einem 3:0 gegen die favorisierten Innviertler die Sensation. Am Samstag kommt es in Dornbach im Cup-Viertelfinale zur Neuauflage (18 Uhr/live ORF Sport+). Der 45-jährige Macho, später England-Legionär und Teamtormann, erinnert sich.

KURIER: Es war einmal vor langer Zeit. Der Abend klingt wie ein Märchen ...

Jürgen Macho: Ich weiß. Es war damals mein erstes Pflichtspiel von Beginn an für den Sport-Club, da sich Torhüter Peter Paluch verletzte und kurzfristig ausfiel. Ich war zugegeben nicht ganz so locker vor der Partie.

Der Sport-Club träumt wieder von einer magischen Fußballnacht

Ex-Teamgoalie Jürgen Macho

War die Nervosität groß?

Beim Aufwärmen hatte ich schon eine große Anspannung, danach war es in Ordnung. Ich hatte vom Trainer den klaren Auftrag bekommen, ohne Gegentor zu bleiben. Das konnte ich erfüllen. Soweit ich mich aber erinnern kann, hatte ich als Tormann einen relativ ruhigen Abend. Ried hatte eine sehr gute Mannschaft mit Oliver Glasner, Herwig Drechsel, Michael Angerschmid und Marcel Oerlemans. Aber auch wir hatten ein starkes Team mit Kickern wie Damir Canadi und Andi Reisinger.

Nicht jeder kann einen heißen Cup-Fight gegen einen Bundesligisten als Karrierestart vorweisen.

Das stimmt, aber irgendwann absolviert man eben sein erstes Pflichtspiel. Ich bin damals aus dem Nachwuchs gekommen, war berufstätig und noch lange kein Profi. Natürlich ist es besonders schön, mit so einer Partie zu starten. Noch dazu, wenn man ohne Gegentor bleibt.

War es Ihre Initialzündung zur großen Karriere?

Mag sein. Ich bin dann zur Vienna gewechselt, wo ich rund 100 Bundesliga-Spiele gemacht habe. Und im Jahr 2000 folgte dann der Sprung auf die Insel zu Sunderland.

Der Sport-Club träumt wieder von einer magischen Fußballnacht

Hinter Goalie Jürgen Macho steht der heutige KURIER-Redakteur Alexander Strecha

Der damalige Sport-Club-Trainer Peter Barthold musste sich zu mehr als 100 Prozent des Sieges sicher gewesen sein, da er sogar mich in der 70. Minute eintauschte. Zu diesem Zeitpunkt führten wir, die Dornbacher, gegen Ried sensationell 2:0, die zwei Canadi-Treffer sah ich gut eingehüllt in den Trainingsanzug von der Bank aus.

Der Auftrag bei der Einwechslung lautete, Rieds Spielmacher Stanisavljevic auch im Finish nicht in die Partie kommen zu lassen. Wenig später sorgte Andreas Reisinger mit dem 3:0 endgültig für die Cup-Sensation. Ich wurde bei meinem Kurzauftritt ein Joker, der nicht stechen musste. Und dennoch blieb dieser Fußballabend  in Erinnerung. Schon in den Runden davor hatte der Sport-Club mit Mödling und dem FavAC zwei höher eingeschätzte Mannschaft aus dem Bewerb werfen können. Endstation war letztlich im Viertelfinale gegen das Starensemble von Salzburg.

Alexander Strecha
 

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