Bayern im Umbruch: Erst Chaos, dann Feier, jetzt Neustart

Bayern im Umbruch: Erst Chaos, dann Feier, jetzt Neustart
Die Bayern holten überraschend doch noch den Meistertitel - und alles ging drunter und drüber.

Der FC Hollywood hat Hochsaison. Da holte der FC Bayern München am Samstagabend in einem verrückten Meisterschaftsfinale durch ein Goldtor von Musiala in der vorletzten Minute doch noch den Titel, danach bleibt beim Rekordmeister kein Stein auf dem anderen.

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Im emotionalsten Meisterglück seit mehr als zwei Jahrzehnten hat der Aufsichtsrat um Uli Hoeneß mit der Entlassung von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic ein gigantisches Beben beim FC Bayern München ausgelöst. Kahn schlug nach empörten Tweets doch noch versöhnliche Töne an. „Wir werden uns - wenn alles abgekühlt ist - zusammensetzen und in Ruhe über alles sprechen“, sagte der 53-Jährige via „Bild“ in Richtung Vereinsführung.

„Neustart“ hieß das Schlagwort, das Vereinspräsident Herbert Hainer und der zum Kahn-Nachfolger beförderte langjährige Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen am Sonntag bei einer Pressekonferenz in der Allianz Arena ausgaben. Der 55-jährige Dreesen hätte den Verein eigentlich in Kürze nach zehn Jahren verlassen wollen.

Kahn weg, Salihamidzic weg - damit endete eine von viel Unruhe, einem viel diskutierten Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel und klar verfehlten Zielen geprägte Münchner Chaos-Saison. Von einem „extrem harten Jahr“ sprach Joshua Kimmich, der die Vereinsführung für den Zeitpunkt des Doppel-Rauswurfes kritisierte.
„Klar überrascht es einen am Tag der Meisterschaft, dass dann so etwas passiert. Ich finde, da hätte man jetzt auch noch zwei, drei Tage warten können, unabhängig von der Entscheidung, ob sie jetzt gut oder schlecht ist“, sagte der Nationalspieler. „Wir haben auch jetzt ein politisches Thema im Club, das auch diesen Sieg und diese extreme Meisterschaft, diese extreme Willensleistung ein bisschen trübt“, beklagte ebenso Trainer Thomas Tuchel.

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RB Leipzigs Sportvorstand Max Eberl soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein Kandidat für die Nachfolge von Sportvorstand Hasan Salihamidzic beim FC Bayern München sein. Der TV-Sender Sky berichtete am Samstag, es habe bereits vergangene Woche ein Gespräch zwischen den Verantwortlichen und Eberl gegeben. Eberl war schon einmal bei den Bayern im ein ernsthaftes Thema gewesen.

Bayern im Umbruch: Erst Chaos, dann Feier, jetzt Neustart

Trainer Thomas Tuchel bei der Meisterfeier mit Hasan Salihamidzic (r.), der sich von den Fans verabschiedete

Nach der Trennung von den Vorständen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic bahnt sich beim FC Bayern angeblich eine Rückkehr des früheren Vorstandschefs Karl-Heinz Rummenigge an.

Der 67-Jährige soll der „Bild am Sonntag“ zufolge in den Aufsichtsrat rücken und die Münchner bei der Kaderplanung für die kommende Saison unterstützen. Rummenigge hatte vor zwei Jahren an der Spitze des Vorstands für Kahn Platz gemacht.

Rummenigge war von 2002 an 19 Jahre Vorstandsvorsitzender der Münchner und führte den Klub gemeinsam mit Vereinspatron Uli Hoeneß zu zahlreichen Erfolgen.

Nach seinem Rückzug bei den Bayern ist er derzeit noch als Repräsentant der Klub-Vereinigung ECA Mitglied des Exekutivkomitees der Europäischen Fußball-Union (UEFA).

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