Enttäuschung bei Vitesse: Rapid Wien fliegt aus dem Europacup
Nach dem ÖFB-Cup hat sich Rapid auch aus dem Europacup mit einer Enttäuschung verabschiedet. In Arnheim gab es im Play-off-Rückspiel der Conference League eine verdiente 0:2-Pleite.
VITESSE ARNHEIM - RAPID WIEN 2:0 (2:0) - Gesamt: 3:2
Tore: 1:0 (3.) Grbic, 2:0 (19.) Bero.
Gelbe Karten: Oroz, Dasa, Letsch (Trainer) bzw. Druijf, Wimmer, Grüll.
Vitesse: Houwen - Oroz, Doekhi, Rasmussen - Dasa, Bero, Tronstad, Domgjoni (80. Vroegh), Wittek - Frederiksen (69.Huisman), Grbic (91. Yapi).
Rapid: Hedl - Aiwu, Wimmer, Moormann - Schick (57. Kitagawa), Grahovac (81. Petrovic), R. Ljubicic, Auer (81. Schobesberger) - Demir (57. Knasmüllner), Druijf, Grüll.
Hinspiel: 2:1-Sieg für Rapid.
Ferdinand Feldhofer, der auswärts in drei Spielen noch ungeschlagen war, wollte die Fortsetzung mit Mut und einem offensiven 3-4-3 erreichen. „Wir werden auf Sieg spielen und wollen mit einem Erfolgserlebnis am Freitag nach Innsbruck weiterfliegen. Das würde für das nächste Entscheidungsspiel gegen die WSG eine noch breitere Brust bringen“, hatte der Rapid-Trainer erklärt.
Tatsächlich war nach katastrophalem Beginn der 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel in Wien schnell verspielt.
Hedl ohne Schuld
Nach dem Profi-Debüt in Graz gab Niklas Hedl seine Europacup-Premiere. Der U-21-Teamtormann ersetzte den noch nicht ganz fitten Paul Gartler. Dass die ersten beiden Schüsse von Vitesse saßen, lag nicht am Sohn von Ex-Rapid-Goalie Raimund Hedl. Zwei Mal hatte Rechtsverteidiger Dasa präzise in die Spitze gespielt. Zwei Mal wurde ebenso vollendet. Zuerst von Adrian Grbic, der bereits nach drei Minuten ausgerechnet gegen seinen Ausbildungsverein sein erstes Tor für Vitesse erzielte.
Nach 19 Minuten und einer neuerlich missglückten Abseitsfalle traf dann der noch fit gewordene Mittelfeldmotor Matus Bero – 2:0.
Dass in Arnheim ein Traumstart bejubelt werden durfte, lag daran, dass die Rapidler nicht in die Zweikämpfe kamen. Es waren zwar drei Innenverteidiger aufgeboten worden, aber defensiv wurde aus der bekannten Brücke die Lücke von Arnheim.
Nach dem Fehlstart war das Nervenflattern der Startelf mit fünf U-21-Talenten (der Altersschnitt lag unter 24 Jahren) nicht zu übersehen.
Eine einzige Chance spielten sich die Wiener in Hälfte eins heraus. Nach Grüll-Pass war Robert Ljubicic allein vor Houwen, doch der Schlussmann verhinderte das zwischenzeitliche 1:1 stark (18.).
Die Umstellung auf das gewohnte 4-2-3-1 (mit Emanuel Aiwu als Notvariante rechts hinten) sollte Rapid nach der Pause helfen. Die Partie war nun ausgeglichen.
Aber nach einem Kitagawa-Fehlpass mussten Hedl und Srdjan Grahovac (auf der Linie) das 0:3 gleich im Doppelpack verhindern.
Nach 76 Minuten wurde das dritte Tor (durch Rasmussen) bejubelt, ehe der Linienrichter doch noch das – richtige – Abseits anzeigte.
Schobesberger kam
Es wurde hektisch, hart – und historisch: Nach zwei Jahren und drei Monaten gab Philipp Schobesberger doch noch sein Profi-Comeback. Der Flügelflitzer bekam (statt Grahovac) gleich die Kapitänsschleife.
Musste Ex-Austria-Trainer Thomas Letsch nach sechs sieglosen Spielen doch noch um dem Aufstieg zittern? Immerhin ist Vitesse nach einer Hinspiel-Pleite noch nie aufgestiegen. Rapid nahm Risiko, die 600 mitgereisten Fans bekamen noch fünf Extra-Minuten als letzte Hoffnung auf das erste Achtelfinale seit 1997. Aber Houwen hielt die Null problemlos fest.
Bei der Auslosung am Freitag um 13 Uhr wird es nur noch für den LASK spannend. Rapid muss sich hingegen gegen die WSG steigern, um die Top 6 in der Liga erreichen zu können.
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