Für den LASK setzte es in Florenz ein schlimmes Debakel

Für den LASK setzte es in Florenz ein schlimmes Debakel
Das 0:7 in der Conference League war die höchste Europacupniederlage in der Vereinsgeschichte.

Nach zuletzt drei Pflichtspielniederlagen gegen Banja Luka, die Austria und den WAC, verbunden mit teils lustlosen Auftritten war vom LASK in der Conference League gegen Fiorentina – dem aktuell Dritten der Serie A – erst recht nichts erwartet worden. Warum, das zeigten die Linzer in Florenz von Beginn an.

Die Elf von Markus Schopp lief den Italienern von Beginn an hinterher. Oft im Mittelpunkt: Verteidiger Maksym Talowjerow. Nach nur 72 Sekunden schlug es bereits ein im LASK-Tor, nachdem der Ukrainer nicht attackiert und sich auf Tormann Jungwirth verlassen hatte. Ein Glück, dass der Treffer wegen eines minimalen Handspiels des Torschützen Keane aber nicht zählte.

Nach zehn Minuten stand es dann tatsächlich 1:0. Beim Treffer von Sottil fehlte jede Zuordnung in der Defensive. Dass Entrup fast im Gegenzug nur die Latte traf, ließ nur kurz auf einen offenen Schlagabtausch hoffen. Es kam ganz anders.

Dem 2:0 durch Ikoné ging ein haarsträubender Rückpass von Talowjerow voraus (22.). Das 3:0 durch Richardson fiel aus einer Standardsituation (39.). So ging es in die Pause.

Nach Seitenwechsel ging es ähnlich weiter und erneut machte Talowjerow unglückliche Figur, als er den Ball bei einem Klärungsversuch direkt zum Gegner beförderte. Sottil traf zum zweiten Mal an diesem Abend – 4:0 (58.).

Beim 5:0 durch Mandragora (69.) wurden die Linzer schwindlig gespielt. Das 6:0 resultierte aus einem Eigentor, das unglücklicher nicht hätte sein können. Nach einer Abwehr von Tormann Jungwirth sprang der Ball an den Fuß von Stojkovic und von dort ins Tor (82.). Den 7:0-Endstand erzielte Gudmundsson aus einem Elfmeter (85.).

Historische Pleiten

Nur einmal in der Europacup-Historie hat es für einen ÖFB-Klub eine höhere Pleite gesetzt: Der FC Tirol ging am 24. Oktober 1990 im Achtelfinal-Hinspiel des Meistercups bei Real Madrid mit 1:9 unter. Der LASK verlor international bereits einmal mit 0:7: Am 28. September 1977 im Erstrunden-Rückspiel des UEFA-Cups bei Ujpest in Budapest.

Reaktionen

Robert Zulj (LASK-Kapitän): „Wir müssen uns bei jedem Fan entschuldigen, der mitgereist ist. Von der ersten bis zur letzten Sekunde katastrophal, wie wir das Spiel bestritten haben. Wir hatten nicht einmal den Funken einer Chance. Wir haben zehn Totalausfälle im Spiel, jeder Ballverlust war eine Chance für sie. Wir haben in den letzten Monaten gezeigt, dass es viel zu wenig ist, international sowieso. Wir müssen im letzten Spiel leidenschaftlich kämpfen, um einen normalen Abschluss feiern zu können. Dann müssen wir im Winter viel analysieren.“

Valon Berisha (LASK-Spieler): „7:0, das geht nicht. Wenn du 7:0 verlierst, hast du international nichts zu suchen. Es hätten sogar mehr sein können. Das war viel, viel, viel zu wenig. Ich fühle mich schlecht, fast peinlich. Jeder muss erst mal bei sich selber anfangen, aber auch als Mannschaft. Wir bekommen ein Tor und fallen alle zusammen. Wir verteidigen nicht gut, wir verfolgen unsere Spieler nicht, wir schauen nur zu.“

Sascha Horvath (LASK-Spieler): „Im Namen der Mannschaft kann ich mich nur entschuldigen. Man kann gegen so eine Mannschaft verlieren, aber nicht so. Es war viel zu wenig, dann sind wir auseinandergebrochen. Sie haben verdient auch in dieser Höhe gewonnen. Wir haben noch eine Woche, am Donnerstag wollen wir trotzdem dem Verein und den Fans eine bessere Seite zeigen.“

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