Clevere Grazer konnten die Salzburger bremsen
Bei Salzburg steckt der Wurm drinnen. Gegen Sturm Graz reichte es in der Red-Bull-Arena nur zu einem 0:0-Remis. Den Sieg verschenkte Torjäger Dabbur, der einen Elfmeter lässig vergab. Damit hat der Tabellenführer in den drei Frühjahsrunden fünf (!) Punkte weniger als Verfolger LASK geholt.
Trainer Rose hatte natürlich dem Umstand Rechnung getragen, dass das zweite Bundesliga-Heimspiel in Folge zwischen den Europa-League-Spielen gegen Napoli (am Sonntag auch nur 1:1 in der Serie A bei Sassuolo) stattfand. Es war mit fünf Veränderungen gegenüber zum Hinspiel am Donnerstag eine mittelstarke Rotation.
Salzburg benötigte gegen die Grazer, bei denen Neuzugang Jakupovic (Gehirnerschütterung) im Angriff durch Eze ersetzt wurde, fünf Minuten, bis die Strapazen der Europa League aus den Beinen waren. Dann begann das Werkl in der neuen 4-3-3-Grundordnung zu laufen.
Doppelchance
Tormöglichkeiten stellten sich ebenfalls schnell ein. Minamino hatte die Führung innerhalb weniger Sekunden zwei Mal auf dem Fuß (14., 15.). Aber auch die Gäste kamen durch Kiteishvili gefährlich vor das Tor (16.).
Wie in Neapel war die Salzburger Abwehrschwäche nicht zu übersehen, obwohl Unruheherd Onguéné von Neuzugang Vallci ersetzt wurde. Eze fand eine weitere Sturm-Chance vor (24.).
Dann verlor die Partie immer mehr an Niveau. Salzburg fand nach der guten Phase von der 5. bis zur 15. Minute gar nicht mehr statt. Rose reagierte schnell, kehrte noch in Hälfte eins zum normalen 4-4-2 zurück. Minamino kam kurz vor dem Wechsel zu noch zwei Einschussmöglichkeiten.
Nach dem Wiederanpfiff bestimmte der Sturm das Spiel noch mehr als davor – aber nicht die Grazer, sondern jener stake Wind in Salzburg, der auch die neuen Abdeckplanen in der Red-Bull-Arena demolierte.
Nach einer Stunde hatten beide Trainer genug vom müden Kick. Rose brachte mit Torjäger Dabbur einen neuen Spieler, Sturm-Coach Mählich mit Grozurek und Jantscher gleich zwei.
Dabbur hätte dann auch ein Tor schießen müssen, doch er scheiterte an seiner Überheblichkeit: Einen Elfmeter, der nach einem Handspiel von Hierländer verhängt worden war, schupfte er lässig über das Tor (75.).
Die Grazer nahmen nach vier Niederlagen in Folge gegen Salzburg verdient einen Punkt aus der Red-Bull-Arena mit und können sich nun aus eigener Kraft mit einem Heimsieg gegen die Austria für die Meistergruppe qualifizieren.
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