Trügerischer Vorteil für PSG, verärgerter Ibrahimovic
Paris St. Germain ist nur vermeintlich im Vorteil vor dem Gastspiel in London gegen Chelsea. Das Hinspiel im Achtelfinale haben die Franzosen mit 2:1 gewonnen, den Engländern würde aber umgekehrt das Minimalergebnis 1:0 zum Aufstieg reichen. Daher ist PSG auf der Hut.
Noch dazu, weil die "Blues" seit der Trennung von Star-Trainer Jose Mourinho erstarkt sind und seit Dezember unter Coach Guus Hiddink in 18 Pflichtspielen nur eben jene Niederlage in Paris einstecken mussten. Im Vorjahr war für Chelsea im Achtelfinale gegen PSG Endstation, 2014 setzte sich Chelsea im Viertelfinale gegen die Franzosen durch.
Kritik an "Ibra"
Bei PSG drehte sich vor dem Spiel wieder einmal alles um den Superstar. Zlatan Ibrahimovic hat in den vergangenen acht Spielen in Frankreich zwar acht Mal getroffen, dennoch musste sich der Schwede vor dem Antritt in London mit kritischen Stimmen befassen. Wie die Zeitung L'Equipe anmerkte, sei Ibrahimovic in der Champions League in engen Spielen nicht wirklich ein entscheidender Faktor.
Die Statistik zeigt, dass "Ibra" in 37 K.-o.-Spielen in der Königsklasse nur acht Treffer erzielt hat – keines davon in einem Rückspiel. Dazu passt es, dass der in Summe zwölffache Landesmeister in der Champions League nie über das Halbfinale hinausgekommen ist. Bereits Ende Dezember hatte Ibrahimovic betont: "Auch wenn ich die Champions League nicht gewinne, wird meine Karriere großartig sein."
Gegen Chelsea traf der 34-Jährige im Hinspiel per abgefälschtem Freistoß immerhin zum 1:0. Ein weiteres Tor an der Stamford Bridge würde die Kritiker vorerst verstummen lassen. David Trezeguet, ein Ex-Klubkollege bei Juventus Turin, sah die Motivation bei Ibrahimovic vorhanden. "Er will die Statistiken Lügen strafen. PSG braucht den besten Zlatan und ich bin sicher, dass er entscheidend sein wird", so der ehemalige französische Teamstürmer.
Chelsea gefiel sich vor dem Spiel in der Rolle des Außenseiters. "Wir haben Selbstvertrauen wiedererlangt und die Qualität, aber wir wollen nur ein sehr zäher Underdog sein", erklärte Hiddink. Seine Profis sollen "verärgert auf eine kontrollierte Art spielen", meinte der 69-jährige Niederländer, der national sogar einen Rekord aufstellte. Hiddink ist der erste Premier-League-Trainer, der nach den ersten zwölf Partien einer Amtszeit ungeschlagen geblieben ist.
Im zweiten Achtelfinal-Rückspiel am Mittwoch verteidigt Benfica Lissabon ein 1:0 bei Zenit St. Petersburg. Benfica reiste mit großen Sorgen in der Defensive nach Russland. Portugals Meister muss im Petrowski-Stadion drei Innenverteidiger und den verletzten Torhüter Julio Cesar ersetzen.
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