Vier Männer, die Europas Fußball-Saison bisher geprägt haben

Mit den "Rückspielen" am Dienstag und Mittwoch beginnt in der Champions League die heiße Phase um die Plätze im Achtelfinale. Wer konnte sich bisher ins Rampenlicht spielen? Welcher Profi aus der zweiten Reihe leistet Entscheidendes für seinen Klub? Und welcher Trainer ist dabei, ein kleines Fußball-Märchen zu schreiben? Eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
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Jude Bellingham: "Geboren, um für Real zu spielen"
Er ist erst 20 Jahre alt und schon nach wenigen Monaten im Real-Madrid-Trikot offenbar unersetzbar für den stolzen Klub. Umso sorgenvoller ist der Blick der Verantwortlichen auf die Untersuchung der verletzten Schulter bei Jude Bellingham. Der englische Nationalspieler hatte sich am Sonntag beim 0:0 gegen Rayo Vallecano verletzt, das Champions-League-Heimspiel am Mittwoch gegen Braga dürfte Bellingham verpassen, was sich nach drei Siegen in den ersten Spielen aber verschmerzen lässt.
Schmerzhafter könnte es werden, wenn der offensive Mittelfeldspieler länger ausfällt. Denn seit seinem Wechsel von Dortmund im Sommer ist er der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der "Königlichen".
National wie international hat Bellingham in den ersten Monaten beim Klub von David Alaba bereits Rekorde gebrochen. Seien es die Treffer in noch jedem Champions-League-Spiel der Saison oder die zehn Tore in elf Ligaspielen, womit er auch einen gewissen Cristiano Ronaldo bei dessen Real-Start hinter sich ließ. Bellingham, der Real 103 Millionen Euro Ablöse wert war, sei "geboren, um für Real Madrid zu spielen und eine Epoche zu prägen", sagt Teamkollege Vinicius Junior.
Spuren hinterlassen hat er bereits, nämlich im Clásico gegen den FC Barcelona, wo er mit zwei Treffern beim 2:1 zum Matchwinner wurde. Da staunten selbst die Rolling Stones auf der Ehrentribüne nicht schlecht, als plötzlich alles hieß: Hey Jude!

ManCity-Profi Alvarez
Julián Álvarez: Der Mann hinter Haaland
Der Stürmer hinter Erling Haaland zu sein, ist keine einfache Aufgabe. Julián Álvarez war sich dem bewusst, als er im Sommer 2022 bei Manchester City einstieg. Und der 23-jährige Argentinier erfüllt seine Aufgabe beim Triplesieger mustergültig.
In der Gruppenphase der Champions League stellte er bisher seinen norwegischen Sturmpartner sogar in den Schatten - drei Tore und eine Vorlage lautet seine Bilanz vor dem City-Heimspiel am Dienstag gegen Young Boys Bern.
Ilkay Gündogan: Taktgeber beim FC Barcelona
Einer, der Triplesieger Manchester City den Rücken kehrte, um ein neues Glück zu finden, ist Ilkay Gündogan. Und der Deutsche ist aus dem Spiel des FC Barcelona kaum noch wegzudenken. Der 33-Jährige gibt den stolzen Katalanen das, was sie zuletzt viele Jahre vermisst hatten: Stabilität im Mittelfeld.
Sechs Saisontore von Gündogan sind eine mehr als ordentliche Bilanz, viel wichtiger sind aber vermutlich seine 88 Prozent angekommener Pässe, dazu kommt die hohe Disziplin (keine Gelbe oder Rote Karte) des deutschen Teamkapitäns, der am Dienstag auswärts gegen Donezk Favorit ist und den vierten Sieg im vierten Gruppenspiel anstrebt.
Eddie Howe: Kulttrainer mit saudischen Millionen
Unter all den Startrainern in der Champions League wirkt Eddie Howe noch wie ein Außenseiter. Doch der 45-jährige Brite hat mit Newcastle United Großes vor. „Ich wünsche mir sehr viel Erfolg für diesen Fußballverein. Wir wollen hier in Zukunft Pokale holen“, sagt er.
Das wird natürlich nicht einfach bei der Konkurrenz, nicht nur in der Premier League. In der Königsklasse wurde Newcastle nach 30-jähriger Abwesenheit in eine sportliche Horrorgruppe mit Paris, Dortmund und Milan gelost. Nach drei Spieltagen ist alles offen, dennoch hat das Gastspiel in Dortmund am Dienstag vielleicht schon vorentscheidenden Charakter.

Newcastle-Coach Eddie Howe
Trotz des vielen Geldes und der hohen Ansprüche vom neuen Klubeigner aus Saudi-Arabien bleibt das Team demütig. Es ist noch nicht lange her, da stand Newcastle vor dem Abstieg. Howe führte den Verein aus dem englischen Norden mit Weitsicht und in Windeseile in die Champions League und stach dabei Klubs wie Liverpool, Tottenham oder Chelsea aus.
Der bodenständige Typ Howe hat die längste Zeit seiner Karriere als Spieler und Trainer bei Bournemouth verbracht. Den Klub führte er (mit Unterbrechungen) von der vierten Liga erstmals in der Geschichte in die Premier League. Dann klopfte mit Newcastle ein namhafter, aber kriselnder Verein an. Der Rest ist ein kleines Fußball-Märchen aus - tatsächlich - tausend und einer Nacht.
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