Nur einer schaute verdutzt in die Runde: Amar Dedic. „Davon habe ich noch nichts gehört“, sagte Salzburgs Außenverteidiger. Mit Geburtsjahr 2002 ist er wohl zu jung für MacGyver.
Salzburg will Ärger
Ähnlich wie MacGyver muss sich aber auch Salzburg heute einiges einfallen lassen, um Inter ein Bein stellen zu können. Beim Hinspiel in Mailand hat sich Österreichs Serienmeister zwar gut präsentiert, musste die Heimreise jedoch mit leeren Händen antreten (1:2). „Da haben wir gesehen, dass wir sie ärgern können. Das wollen wir wieder machen“, stellte Dedic selbstbewusst klar.
Es soll also wieder einer jener großen Champions-League-Abende werden, wie sie Salzburg in den vergangenen Jahren schon mehrmals erlebt hat. Allerdings: Ein Sieg gegen eine absolute Top-Mannschaft im eigenen Stadion fehlt noch. Dinamo Zagreb, Lille, Wolfsburg, Sevilla und Genk hat man in der Königsklasse zu Hause schon besiegt. Heute soll die Liste mit Inter verlängert werden.
Raum und Zeit
„Wir wissen, was Inter nicht taugt“, verriet Struber mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Und was wäre das? „Wenn wir ihnen wenig Raum und wenig Zeit geben, das kennen sie aus der Liga nicht.“ So könne man Qualität rausnehmen, „wir wollen ihnen die Luft zum Spielen nehmen, sie permanent unter Druck setzen. Damit können wir auch so einen Gegner stressen.“
Viel Stress hatte Inter in den letzten Wochen nicht, zumindest ergebnistechnisch. Sechs Siege gab es aus den letzten sieben Pflichtspielen. Inter steht an der Spitze der Serie A und ist auch in der Champions League punktegleich mit Real Sociedad voll auf Aufstiegskurs.
Apropos Aufstieg: Will Salzburg im internationalen Geschäft überwintern, wäre zumindest ein Punkt daheim gegen die Italiener wichtig. „Wir wollen in einen Flow kommen und mit unserem Spirit und den 30.000 Fans im Rücken etwas in Bewegung setzen“, hofft Struber auf die Überraschung. Im Gegensatz zum Heimspiel gegen Real Sociedad ist das Stadion heute ausverkauft, 30.071 Zuschauer sind bereit für ein Fußball-Fest.
Die Chancen, dass diese auch ÖFB-Rekordspieler Marko Arnautovic zu sehen bekommen, stehen gut. Er dürfte nach überstandener Oberschenkelverletzung sein Comeback im Inter-Dress feiern, zumindest als Joker. „Ich bin froh für ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, dass Marko wieder fürs Nationalteam zur Verfügung steht, aber für uns wäre es nett gewesen, wenn er die Reise hierher noch nicht mitgemacht hätte“, zollte Struber Respekt. „Er kann noch einmal eine eigene Facette ins Inter-Spiel bringen.“
Respekt vor Arnautovic
Im Gegensatz zu Inter konnte Salzburg leistungsmäßig zuletzt nicht überzeugen. Außer in der Champions League. „Die Spiele in der Königsklasse sind immer eine Chance, die Grenzen zu verschieben. Die Anforderung macht es notwendig“, erklärte Struber, der auch heute wieder auf das „Champions-League-Gesicht“ seiner Mannschaft hofft.
Ebenso hofft er auf Fernando. Der Brasilianer ist wieder im Training, könnte sein Comeback feiern und der entscheidende Joker im Spiel gegen den „MacGyver-Modus“ werden.
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