Ronaldo-Rekord ebnet Real den Weg

In die Köpfe von Fußballfans kann man einfach nicht hinein blicken. In Madrid gaben am Mittwochabend der weltbeste Fußballer und seine Kollegen von Real Madrid ihr Können gegen Dortmund zum Besten – und das Estadio Santiago Bernabéu war im Hinspiel des Viertelfinales nicht einmal ausverkauft.
In Paris empfing PSG Chelsea, das Prinzenpark-Stadion platzte aus allen Nähten, obwohl die Tickets bis zu 700 Euro gekostet hatten.
An beiden Schauplätzen gab es Heimsiege zu bewundern, Real steht nach dem 3:0 schon fast im Halbfinale, Paris muss nach dem 3:1 zumindest noch etwas zittern.
Beiden Heim-Vereinen gemein war der traumhafte Start in ihre Duelle. Beide gingen jeweils in der dritten Minute in Führung. Hier Real durch einen Treffer von Superstar Bale, dort Paris St. Germain durch einen schönen Schuss von Lavezzi unter die Latte.
Und hier endeten vorerst die Parallelen.
Dauerdruck
Denn Real erzeugte gegen Dortmund weiterhin Druck, als wollte man die Niederlagen in der Liga gegen Barcelona und Sevilla damit vergessen machen. Die Aficionados hatten die Herren Superstars zuletzt gar im eigenen Stadion ausgepfiffen. Zweifel machte sich breit unter den Madridistas, ob Real tatsächlich "La Décima" erreichen wird, den zehnten Titel in der Eliteliga.
Daher wollte sich Real Selbstvertrauen verschaffen. Ronaldo prüfte in seinem 100. Champions-League-Spiel mit einem gefinkelten Freistoß Dortmund-Schlussmann Weidenfeller, der beim 2:0 durch Isco dann ohne Chance war (27.). Bale wiederum hielt Weidenfeller mit einem weiteren Freistoß auf Trab bzw. waagrecht in der Luft. Der Dortmunder hätte am Mittwochabend ohne schlechtes Gewissen die Schwerarbeiter-Regelung für sich in Anspruch nehmen können.
In Paris flaute währenddessen der Druck von PSG ab, Chelsea kam nach einer verschlafenen Viertelstunde schön langsam auf Touren und mit einem verwandelten Elfmeter durch Hazard zum Ausgleich – 1:1 (26.). Derselbe Hazard hatte später gar die Führung auf dem linken Fuß, traf jedoch nur die Stange. Spätestens ab diesem Zeitpunkt waren die Londoner zumindest ebenbürtig, Mourinhos Taktik schien einmal mehr aufzugehen.
Rekordmann
Auch das noch. Nach der Pause setzte in Madrid strömender Regen ein, eine Katastrophe für die pomadisierte Frisur von Ronaldo. Wie begossene Pudel wirkten dann nach vergebenen Konterchancen aber die Dortmunder, als Ronaldo mit dem 3:0 sein 14. Tor in der laufenden Champions-League-Saison erzielte und somit den ewigen Rekord von Lionel Messi einstellte. Da wurde das lädierte Haupthaar zur Randnotiz, zumal Dortmund seine Chancen nicht verwertete.
In Paris besannen sich die Franzosen wieder ihrer Stärken und wurden sogleich belohnt. Einen Freistoß schlug Chelsea-Verteidiger Luiz zum 2:1 für PSG ins eigene Tor. Nach einer Stunde musste Paris-Superstar Ibrahimovic das Feld wegen Oberschenkel-Schmerzen räumen. Ein nicht unwichtiges Detail für das Rückspiel.
In letzter Sekunde hatte dann noch Pastore seinen großen Auftritt, er setzte zu einem tollen Solo an und traf zum 3:1. Es bleibt spannend.
Real Madrid -
Borussia Dortmund 3:0 (2:0)
Madrid, 75.000
Tore: Bale (3.), Isco (27.), Ronaldo (57.)
Paris Saint Germain -
Chelsea 3:1 (1:1)
Paris, 49.000
Tore: Lavezzi (4.), David Luiz (61./Eigentor), Pastore (93.) bzw. Hazard (27./Elfmeter)
Rückspiele am 8. April
Dienstag:
Manchester United - Bayern München 1:1 (0:0)
FC Barcelona - Atletico Madrid 1:1 (0:0)
Rückspiele am 9. April
Halbfinale: Hinspiele 22./23. April, Rückspiele 29./30. April
Finale am 24. Mai in Lissabon (Estadio da Luz)
Kommentare