Kein Sieger in den ersten Viertelfinal-Partien

Die ersten beiden Champions-League-Viertelfinalpartien machten Hoffnung auf höchste Fußballkunst, brachten aber nur biedere Alltagskost. Sowohl Manchester United – Bayern als auch Barcelona – Atlético Madrid endeten nach langweiligen ersten und besseren zweiten Hälften 1:1. Damit haben die Auswärtsteams die bessere Ausgangsposition für die Rückspiele am kommenden Mittwoch.
Manchester United stand daheim gegen die Bayern lange einfach nur mit elf Mann in der eigenen Hälfte. Also hatten die Bayern – mit einem braven Alaba – praktisch immer den Ball, wurden aber auch nur dann gefährlich, wenn sie das Tempo in die Höhe schraubten. Gelungen ist das hie und da, dann kam der Titelverteidiger auch in den Strafraum, allerdings zunächst nicht weiter.
Fehleinschätzung
Die Engländer hofften in einem Langweiler auf ein Wunder. Kurz vor der Pause wäre so eines fast geschehen: Bayern-Verteidiger Boateng setzte sich nieder, Welbeck stand deshalb alleine vor Neuer, unterlag aber dem Irrtum, dass man den 1,93 Meter großen Keeper aus kurzer Distanz überheben könnte. Das gelang nicht (40.).
Die Chance war ein Weckruf für Manchester United. Nach der Pause war das Spiel offener. Und es fiel auch ein Tor: Vidic verwertete eine Rooney-Ecke per Kopf (58.). Die Bayern waren gefordert, brachten mit Mandzukic einen im Kopfballspiel geeichten Stürmer. Und der Kroate legte auch per Kopf zum 1:1-Endstand durch Schweinsteiger vor (66.). Der Torschütze erlebte den Abpfiff nicht mehr auf dem Platz mit, der Bayern-Antreiber wurde kurz vor Schluss ausgeschlossen.
Blitzstart
Ein Knaller war auch das spanische Duell nicht. Die Partie verlief ähnlich wie jene in Manchester, allerdings mit umgekehrten Rollen. Mit dem FC Barcelona hatten die Gastgeber mehr den Ball, mit Atlético Madrid hatten die Gäste die besseren Möglichkeiten. Ein Ex-Barcelona-Stürmer kam einem Auswärtstor sogar ziemlich nahe: David Villa schoss um Zentimeter vorbei (5.).
Auch im Nou Camp stand es zur Pause 0:0. In die Kabine gingen beide Teams mit bereits veränderten Personal: Bei Barcelona war Verteidiger Piqué auf sein Steißbein gefallen, bei Atlético hatte sich Torjäger Costa eine Muskelzerrung zugezogen.
Für Letzteren war Diego gekommen. Und der sorgte für einen Paukenschlag: Mit einem Weitschuss der krummsten Art genau in die Kreuzecke brachte der Brasilianer die Gäste doch überraschend in Front (56.).
Danach wollte Atlético das 1:0 nur mehr Richtung Schlusspfiff transportieren. Das gelang allerdings nicht, weil Iniesta ein Genieblitz traf. Sein Zuspiel verwertete der bis dahin blasse Neymar zum 1:1-Endstand (71.).
Manchester United -
Bayern München 1:1 (0:0)
Manchester, 70.000
Tore: Vidic (58.) bzw. Schweinsteiger (67.)
Gelb-Rote Karte: Schweinsteiger (90., Bayern)
Bayern München: Alaba spielte durch
FC Barcelona -
Atletico Madrid 1:1 (0:0)
Barcelona, 98.000
Tore: Neymar (71.) bzw. Diego (56.)
Mittwoch (jeweils 20.45 Uhr):
Real Madrid - Borussia Dortmund
Paris Saint Germain - Chelsea
Rückspiele am 8./9. April
Halbfinale: Hinspiele 22./23. April, Rückspiele 29./30. April
Finale am 24. Mai in Lissabon (Estadio da Luz)
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