CL-Kracher gegen Manchester City: Die Festung Madrid muss halten
Die Statistik macht Mut und hebt das Selbstvertrauen vor dem wichtigen Spiel. Wenn jemand darauf hoffen darf, einen Rückstand aus dem Hinspiel im eigenen Stadion in einen Aufstieg zu verwandeln, dann wohl Atlético Madrid. Denn in der Ära von Trainer Diego Simeone verloren die Spanier in einem K.-o.-Spiel der Champions League daheim noch nie.
Nicht im Estadio Vicente Calderón, ebenso wenig im neuen Fußballtempel Wanda Metropolitano. Man feierte neun Siege und holte fünf Remis heraus. Die Serie soll weitergehen, auch wenn die Festung sehr wohl schon in der Gruppenphase eingenommen werden konnte. Diesmal benötigt Atlético einen Sieg, um das 0:1 aus dem Hinspiel zu drehen und Manchester City aus dem Bewerb zu werfen.
Erdrückend
City-Coach Pep Guardiola kennt seine Landsleute nur zu gut. „Es wird ein anderes Spiel als zuletzt, da haben sie nur verteidigt. Das Wanda kann dich erdrücken, da kannst du ganz schlechte Momente durchleben“, sagt der Spanier über die Stimmung in Madrid. Guardiola erwartet ein physisch sehr intensives Spiel: „Wir können verlieren, weil wir schlecht spielen. Aber nicht, weil wir müde sind. Jetzt geht es in die finale Phase der Saison, da gibt es keine Müdigkeit.“
City hofft auf Umschaltmomente und auf den überragenden Kevin De Bruyne. „Wenn er Räume vorfindet, dann ist er nicht zu halten. Aber Atlético gibt einem nicht viele Räume“, weiß Guardiola aus schmerzvoller Erfahrung. Er läuft mittlerweile seit elf Jahren, seit dem Triumph mit Barcelona, dem Gewinn der Champions League hinterher und scheiterte unter anderem 2016 mit den Bayern an Simeone und Atlético Madrid.
Der Argentinier sieht gar keinen Grund, sich von der seit Jahren eingeübten und nicht immer ansehnlichen Identität zu verabschieden. „Wir werden so spielen, dass wir ihnen weh tun können“, betonte Simeone. Sein Kapitän Koke sah es genauso: „Wir spielen seit einer Dekade so, und uns macht es Spaß.“
Was gegen die Spanier spricht, ist die aktuelle Formkurve, die beim Gegner nach oben zeigt. Atlético dagegen verlor zuletzt gegen Nachzügler Mallorca und muss noch um Platz vier in der Primera División zittern. In der Titelfrage hat Atlético jedoch heuer kein Wort mitzureden.
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