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Salzburg nach Derby-Sieg mit Rekordvorsprung
Dennoch verließ Bullen-Trainer Roger Schmidt nach dem Spiel wutentbrannt die Pressekonferenz.
10/28/2013, 12:53 PM
Red Bull Salzburg ist der Konkurrenz in der Fußball-Bundesliga am Wochenende wieder ein Stückchen weiter enteilt. Nach dem klaren, aber hart erkämpften 3:0-Derbysieg beim SV Grödig liegt der Titelfavorit nun zehn Punkte vor dem ersten Verfolger SV Ried. Das ist seit der Einführung der Dreipunkte-Regel in der Saison 1995/96 der größte Vorsprung nach 13 Runden.
Es war das klassische Duell "David gegen Goliath" in Grödig. Der Aufsteiger aus der 7.000-Einwohner-Gemeinde forderte den Liga-Krösus, und obwohl das Ergebnis klar für den Favoriten sprach, war es das Spiel keineswegs. Die schlechte Chancenauswertung und der effiziente Sadio Mane, der mit einem Triple-Pack (40., 55., 91.) die Partie entschied, machten den Unterschied.
"Wir bekommen nichts geschenkt. Wir sind auf einen hoch motivierten Gegner getroffen, deshalb haben wir auch schwer ins Spiel gefunden. Im Laufe des Spiels ist das dann besser geworden. Wir sind in der Defensive gut gestanden, haben wunderschöne drei Tore gemacht und hochverdient gewonnen", erklärte Salzburg-Trainer Roger Schmidt. "Es war ein richtiges Derby, das ich in der Form noch nie erlebt habe. Sie haben die Tore nicht gemacht, und wir haben sie in der zweiten Hälfte eiskalt ausgekontert", analysierte Martin Hinteregger die Partie trocken.
Matchwinner Mane
Matchwinner war diesmal Mane, der zumindest am Sonntag die beiden in der Torschützenliste führenden Stürmer Jonatan Soriano (12 Tore) und Alan (10) erstmals in dieser Saison in den Schatten stellte. "Am Anfang der Saison war es sehr schwierig für mich. Durch das Vertrauen meines Trainers und meiner Kameraden bin ich wieder zurückgekommen", erklärte der Offensivspieler. Der Senegalese hält nun bei sieben Treffern, alle in den jüngsten fünf Liga-Spielen erzielt. "So brauchen wir ihn jede Woche", meinte Andreas Ulmer.
Die Grödiger trauerten dagegen der Chance auf die Sensation nach. "Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen. Wir hätten uns einen Punkt verdient gehabt", meinte Trainer Adi Hütter. "Nach diesem Spiel brauchen wir uns nicht verstecken. Wenn wir unsere Chancen genützt hätten, wäre das Spiel wahrscheinlich anders verlaufen. Salzburg war eiskalt vor dem Tor", sagte Torhüter Cican Stankovic. Stürmer Philipp Zulechner erklärte: "Heute gibt es bei uns hängende Köpfe. Die Enttäuschung ist schon sehr groß. Bis auf die Chancenverwertung haben wir sehr gut agiert, haben Red Bull in der ersten Halbzeit dominiert und waren auch die bessere Mannschaft. Sie haben ihre Chancen im Gegensatz zu uns eiskalt verwertet."
Wortgefecht
Hitzig ging es nach Schlusspfiff zu. Die Trainer Schmidt und Hütter gerieten wortreich aneinander, Schmidt verließ sogar die Pressekonferenz. Hütter warf dem Deutschen "Überheblichkeit" und "fehlenden Respekt" vor.
Salzburg ist nun seit 32 Liga-Spiele ohne Niederlage und hält bei einem komfortablen Vorsprung. Den bisher größten Vorsprung nach 13 Runden hatte der FC Tirol 1999/2000. Damals lagen die Innsbrucker neun Punkte vor Rapid - und mussten dennoch bis zur letzten Runde um den Titel zittern. Vor der Schlussrunde war der Vorsprung damals auf einen einzigen Punkt gegenüber Sturm Graz geschmolzen, mit einem 2:1-Heimsieg gegen die Austria holte sich die Jara-Elf aber doch noch den Meisterteller.
In der vergangenen Saison hielt die Austria nach 13 Runden bei 29 Punkten (Salzburg heuer bei 31). Der Vorsprung hatte damals allerdings nur zwei Zähler auf Salzburg betragen.
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