Salzburg: Gegen Rapid geht es um die Ehre - und noch viel mehr

FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA / MEISTERGRUPPE / 9. RUNDE: BLAU-WEISS LINZ - RED BULL SALZBURG
Warum Salzburg zum Abschluss gegen Rapid unbedingt einen Sieg braucht.

Zusammenfassung

  • Salzburg kann die Saison auf Platz zwei, drei oder vier beenden, benötigt jedoch Schützenhilfe, da sie ihr Schicksal nicht in eigener Hand haben.
  • Ein Sieg gegen Rapid ist entscheidend, um die Chancen auf bessere Europacup-Qualifikationsplätze und den damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteilen zu wahren.
  • Trotz einer starken Heimserie gegen Rapid muss Salzburg mit zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen kämpfen.

Eins, zwei oder drei - heißt es nicht mehr für Salzburg. Die Chance auf den Meistertitel ist vorbei, im letzten Spiel gegen Rapid am Samstag (17 Uhr/live auf Sky) geht es für Trainer Thomas Letsch und seine Mannschaft um zwei, drei oder vier - auf einem dieser Plätze wird man die Saison beenden. Wobei: In der eigenen Hand hat der ehemalige Serien-Champion sein Schicksal nicht mehr.

"Wir haben keinen Einfluss mehr auf unsere Endposition", weiß Letsch. Salzburg geht als Vierter ins Finale, muss für eine Rangverbesserung auf Umfaller von der Austria und dem WAC hoffen. Letsch: "Worauf wir schon Einfluss haben, ist unsere Leistung im Spiel gegen Rapid. Wenn wir da unsere Hausaufgaben machen und das Spiel gewinnen, dann können wir schauen, was in den anderen Stadien passiert." Die Situation sein nicht einfach, "aber wir müssen sie akzeptieren". Die Zielsetzung ist jedenfalls klar: "Wir wollen uns positiv von unseren Fans verabschieden, und vielleicht können wir ja noch Boden gutmachen."

Es geht also um einen versöhnlichen Abschied, retten kann man die verkorkste Saison nicht mehr. "Natürlich war die Enttäuschung da", sagt Letsch, der die Salzburger im Winter mit großen Zielen übernommen hat. "Klar, wir wollten den Titel holen." Die Enttäuschung sei aber jetzt abgehakt, der Fokus voll auf Rapid gerichtet. Und da geht es nicht nur um einen positiven Abschluss. Es geht auch darum, den Schaden in Grenzen zu halten. Punktemäßig wird es auf jeden Fall Salzburgs schlechteste Saison in der Red-Bull-Ära. Aber: Noch nie haben die Bullen eine Saison außerhalb der Top-2 abgeschlossen. Um die Chance auf Platz 2 zu wahren, muss man gegen Rapid gewinnen - und dann auf Schützenhilfe hoffen.

Eine Rangverbesserung wäre auch im Hinblick auf den Europacup wichtig. Mit Platz zwei würde man in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation starten, Platz drei würde ein Antreten in der dritten Quali-Runde der Europa League bedeuten (wenn der WAC vor Salzburg landet). Bei Rang vier geht es in die Conference League (2. Quali-Runde). Abgesehen von wirtschaftlichen Faktoren geht es für Letsch vor allem darum, "wann wir im Sommer anfangen". In der Champions League und in der Conference League wäre das zwischen 22. und 24. Juli, in der Europa League am 7. August. Da Salzburg im Juni bei der Klub-WM in den USA im Einsatz sein wird, ist jeder Tag in der Vorbereitung wichtig. Doch darüber und über die Klub-WM will Letsch noch nicht sprechen, die Konzentration gilt Rapid.

Gegen die Hütteldorfer ist Salzburg seit 17 Liga-Heimspielen ungeschlagen (13 Siege, 4 Remis). Letsch erwartet aber einen starken Gegner. "Nach dem Trainerwechsel haben sie ein paar Dinge leicht modifiziert, die Grundzüge des Spiels sind aber gleich geblieben. Mit den zwei Siegen zuletzt gegen die Austria und Sturm haben sie aufgezeigt, sie werden also sicherlich mit Selbstbewusstsein kommen." Für Rapid, das auf Rang fünf einzementiert ist, geht es danach noch im Europacup-Play-off weiter. Letsch: "Wir wissen daher nicht, mit welcher Aufstellung sie gegen uns spielen werden." Wohl nicht in Bestbesetzung. Rapid-Trainer Stefan Kulovits hat bereits angedeutet, bei Spielern, die nicht topfit sind oder aus einer Verletzung kommen, kein Risiko eingehen zu wollen. Bei Salzburg fällt neben den Dauerpatienten Nicolas Capaldo (Zehenbruch), Maximiliano Caufriez (Rücken), Daouda Guindo (Knie), Maurits Kjaergaard (Sprunggelenk), Karim Konate (Knie) und Moussa Yeo (Knie) diesmal auch Aleksa Terzic (Oberschenkel) aus.

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