Dramatik in Hütteldorf: WAC holt Remis gegen zehn Rapidler

Dramatik in Hütteldorf: WAC holt Remis gegen zehn Rapidler
Eine umstrittene Rote Karte brachte den WAC in ein verloren geglaubtes Spiel zurück. Die letzte Aktion brachte den Ausgleich zum 3:3.

Die Rapid-Heimspiele bleiben spektakulär. Aber gewonnen haben die Hütteldorfer wieder nicht. Diesmal kippte die Partie gegen den WAC nach einer extrem umstrittenen Roten Karte. Der WAC glich nach 97 Minuten aus – 3:3!

In den ersten 20 Minuten war noch mehr Fußball gekämpft als gespielt worden. Der WAC startete sehr aggressiv und schaffte es mit drei schnellen Stürmern, die neu zusammengesetzten Hütteldorfer zu bremsen. Rapid-Leihgabe Bernhard Zimmermann musste die ungeliebte Position rechts vorne bekleiden und blieb wirkungslos.

Nervöse Niederländer

Terence Kongolo gab (statt Max Hofmann) sein Debüt. Der von Trainer Zoran Barisic vorab viel gelobte Neraysho Kasanwirjo wirkte anfangs nervös. Die Wolfsberger waren gefährlicher, schossen sich aber beinahe ein Eigentor. Scott Kennedy wurde von Dominik Baumgartner abgeschossen, der Ball senkte sich an die Latte (21.).

Genau unter die Latte passte ein Schuss von Fally Mayulu aus 20 Metern. Samson Tijani hatte den Ball vertändelt, Nikolas Sattlberger zum Burgstaller-Ersatz gespielt und der Franzose schoss mit seinem erst fünften Ballkontakt gekonnt  (29.).

Jetzt lief der Ball bei den Grünen. Hendrik Bonmann rettete gegen Nicolas Kühn und Marco Grüll stark. Dazwischen köpfelte Roman Kerschbaum aus vier Meter daneben (35.). Das fällige 2:0 fiel aus einem Eckball: Auf Leopold Querfeld wurde vergessen, er traf mit links  (41.).

Nach 49 Minuten hatte der WAC durch Mohamed Bamba die erste Top-Chance, Niki Hedl hielt stark. Eine noch größere Möglichkeit vergab Kapitän Marco Grüll nach Kühn-Vorarbeit – aus vier Metern vorbei (55.).

Schlüsselszenen

„Das war die erste Schlüsselszene, die zweite war der Elfer plus Rot“, analysiert Barisic. Er meint einen Kongolo-Fehler, mit dem die Partie kippte. Der Niederländer lief Boakye nach einer Leichtsinnigkeit hinterher, traf diesen auf der Ferse. Schiedsrichter Alan Kijas entschied auf Elfmeter und Rot. Der VAR intervenierte. Querfeld war der letzte Mann und, noch wichtiger: Diese Doppelbestrafung gibt es nur noch, wenn kein „Kampf um den Ball“ vorlag. Doch Kijas blieb dabei, Bamba traf  – 2:1 (69.).

Sattlberger verfehlte per Kopf knapp, anders als Bamba. Nach Tijani-Vorlage verwertete der Neuzugang aus Israel eiskalt – 2:2 (77.).

Es blieb, nicht nur wegen Kijas, turbulent. Joker Martin Moormann köpfelte einen Auer-Freistoß ins Eck  (86.). Die 17.200 Fans tobten nach dem 3:2.

Thomas Sabitzer vergab zuerst die Chance auf den Ausgleich, mit der allerletzten Aktion traf der Joker aber noch in Minute 97, 3:3.

Barisic: „Über Schiedsrichter rede ich nicht, das machen andere Kollegen. Wir sind selbst schuld.“

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