Kein Sieger im Duell Austria gegen Sturm

Kein Sieger im Duell Austria gegen Sturm
Die beiden Mannschaften bieten viel Unterhaltung und gehen mit einem 1:1-Unentschieden auseinander.

Ein Schlager, der seinem Namen gerecht wurde, aber keinen Sieger hervorbrachte: Austria Wien und Sturm Graz einigten sich am Ende auf ein 1:1, ein Ergebnis, das beiden Teams in der Tabelle nicht auf die Sprünge nach vorne hilft. Violett ist jedenfalls noch keine Trendfarbe.

Der Hit bot gleich zu Beginn viel Unterhaltung mit einem Schuss von Kiteishvili nach 19 Sekunden und einer Austria-Halbchance nach 90 Sekunden. Sturm startete offensiv und drängte die Austria in deren Hälfte. Hosiner brachte Zulj in Position, unbedrängt schoss dieser neben das Tor. Eine Minute später hatte der Nationalspieler sein Visier besser eingestellt, er sprang in eine Hereingabe von Huspek und traf zum 0:1 (8.).

Die Austria wirkte apathisch und indisponiert, ihre Fans waren benebelt. Mit Pyrotechnik erzwangen sie eine Spielunterbrechung, weil plötzlich allen der Durchblick fehlte. Angeblich gehört diese Sinnlosigkeit zur Fankultur.

Schwache Veilchen

Als sich die Schwaden lichteten, richtete die Austria ihren Blick auf das Wesentliche, das Spiel nach vorne, musste doch ein Rückstand egalisiert werden. Außerdem stellte man um – auf mehr Kompaktheit im Mittelfeld. Erstmals wurden die Wiener aus einer Standardsituation gefährlich, als Grünwald nach einem Matic-Freistoß per Kopf Goalie Siebenhandl beschäftigte (26.). Wenig später folgte die erste gelungene Aktion, an deren Ende Friesenbichler mit einem Volleyschuss das Netz traf, allerdings von außen (26.).

Die Austria wirkte dennoch nicht stimmig in den Abläufen und lange Zeit nicht zielstrebig genug. Sturm wiederum hätte für mehr Gefahr sorgen können, führte aber sämtliche Standards viel zu ungenau aus. Unterhaltsam und niveauvoll blieb der Schlager mit guten Chancen auf beiden Seiten. Einen Prokop-Schuss parierte Siebenhandl, danach hatte Kiteishvili den Matchball auf dem Fuß: Nach tollem Pass des überragenden Zulj lief er allein auf Austria-Tormann Pentz zu und verlor das Duell.

Traumstart

Trainer Letsch dürfte von seinen Austrianern in der Pause mehr Leidenschaft gefordert haben, was auch Wirkung zeigte. Der eingewechselte Ebner vernaschte Koch, sein Zuspiel verwandelte Friesenbichler per Kopf zum 1:1. Sein erstes Tor in der Liga. Die Austria nahm endlich am Spiel teil, somit entwickelte sich ein sehenswerter Schlagabtausch mit gefährlichen Aktionen in beiden Strafräumen.

Nach einer Stunde sah Sturm-Kapitän Hierländer nach einem Foul an Friesenbichler Gelb-Rot. Sturm musste nun in Unterzahl umdisponieren und konnte nicht mehr so offensiv wie davor agieren, die Austria war aufgefordert, noch mehr nach vorne tätig zu werden. Im Finish trat zunächst Kapitän Grünwald mit einem guten Schuss und einem schönen Freistoß in Erscheinung, danach hatte Klein den Sieg auf dem rechten Fuß, er schoss aber Siebenhandl direkt an (85.). Bitter für die Veilchen: Grünwald kugelte sich in der Schlussphase die Schulter aus.

"Die Schulter ist raus, es schaut nicht so gut aus", sagte Letsch in einer ersten Reaktion gegenüber Sky.

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