Kein Handshake für Kühbauer

Es war eine bizarre Szene. Sekundenlang versuchte Admira-Trainer Dietmar Kühbauer nach dem Spiel in Salzburg Schiedsrichter Manfred Krassnitzer die Hand zu geben. Doch der Kärntner schlug den eigentlich obligatorischen Handshake aus. „Das war überraschend. Ich wollte ihm zum Spiel gratulieren“, meinte Kühbauer und erwartet sich nun Konsequenzen für den Schiedsrichter: „Wenn das ein Trainer macht, dann muss er zum Strafsenat.“
Die unschöne Szene hatte natürlich eine Vorgeschichte. Kühbauer hatte im Februar nach der 1:2-Heimniederlage gegen Wiener Neustadt von „Betrug“ gesprochen. Krassnitzer hatte bei diesem Spiel beim Stand von 1:0 für Admira bei einer offensichtlichen Schwalbe des Wiener Neustädters Dominik Hofbauer auf Elfmeter entschieden. Danach kippte die Partie der beiden Konkurrenten im Abstiegskampf.
Fouls
Auch mit zwei Entscheidungen Krassnitzers bei der 1:2-Niederlage in Salzburg war Kühbauer nicht einverstanden. „Bei beiden Salzburg-Toren ist jeweils ein Foulspiel vorangegangen, beide wurden jedoch nicht geahndet“, meinte der 42-Jährige. In beiden Aktionen hatte der Kärntner Schiedsrichter den Salzburger Mane gewähren lassen: „Beim 1:1 hat er wie im Basketball den Gegner weggeblockt. Beim 2:1 hat Mane Drescher mit der Hand weggedrückt. Das war keine natürliche Bewegung. Er hat sich dadurch einen ganz klaren Vorteil verschafft“, war Kühbauer nach dem Spielschluss erbost.
Die Diskussionen rund um die Schiedsrichterentscheidungen waren vorprogrammiert. Warum der im Sommer aus der Bundesliga ausscheidende Krassnitzer noch einmal ein Admira-Spiel leiten durfte, bleibt ein Rätsel. Seine Leistung wurde übrigens von Günther Benkö bewertet. Der ehemalige Referee war als Schiedsrichterbeobachter in Salzburg, davor hatte Benkö Krassnitzer als Besetzungsreferent für dieses Spiel eingeteilt. Der Burgenländer wird diesen Posten übrigens nur mehr bis Saisonschluss ausüben.
Mut
Die Admira steht nach der dritten Niederlage in Folge vier Runden vor Saisonschluss auf einem Abstiegsplatz. Die Leistung in Salzburg macht den Spielern aber Mut für die vier noch ausstehenden Spiele. „Wenn wir weiter solche Leistungen zeigen, dann steigen wir nicht ab“, ist sich Verteidiger Daniel Drescher jedenfalls sicher.
Für das Heimspiel gegen Sturm Graz am kommenden Samstag muss Trainer Kühbauer sein Team an drei Positionen verändern. Sieben Admira-Spieler wurden von Krassnitzer verwarnt, für drei Admiraner (Lukas Thürauer, Patrik Seeger, Daniel Toth) zieht die Gelbe Karte eine Sperre für das nächste Bundesligaspiel nach sich.
Der Admira-Trainer hatte für das Spiel in Salzburg übrigens freiwillig auf die ebenfalls von einer Sperre bedrohten Stammspieler Stefan Schwab und Issiaka Ouedraogo verzichtet. Grund: die Besetzung von Schiedsrichter Krassnitzer.
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