Grödig ist kaum noch zu retten

Zwei Fußballspieler kämpfen um einen Ball in der Luft.
Die Salzburger unterliegen zehn Wolfsbergern.

Grödig ist dem Abstieg in der Bundesliga ein ganz großes Stück nähergerückt. Die Salzburger verloren am Samstag in der 32. Runde zu Hause gegen den WAC knapp 0:1 (0:0) und liegen vier Spiele vor Schluss schon acht Zähler hinter dem Vorletzten Ried, der zu Hause gegen Admira Wacker Mödling hauchdünn mit 1:0 gewann. Der WAC hat den Klassenerhalt mit zehn Punkten Vorsprung quasi sicher.

Jacobo machte vor nur 1.224 Zuschauern im DAS-GOLDBERG Stadion mit einem "Steirertor" den glücklichen Auswärtssieg der Kärntner perfekt. Die Elf von Coach Heimo Pfeifenberger besserte die starke Frühjahrsbilanz weiter aus, hat von den jüngsten elf Spielen nur eines - zuletzt 0:1 in Graz - verloren. Negativ war der Ausfall von Nemanja Rnic mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel. Für die zu Hause mittlerweile acht Partien sieglosen Grödiger ging demgegenüber ein Hoch von vier Punkten aus zwei Spielen zu Ende, ihnen hilft im Kampf um den Klassenerhalt wohl nur noch ein Wunder.

In einer ziemlich offenen ersten Hälfte suchten beide Mannschaften ihr Heil in der Offensive, die Kärntner hatten dabei zu Beginn die besseren Momente. Rnic vergab zwei Möglichkeiten (14., 15.), zudem scheiterte Dario Baldauf mit einem Volleyschuss an Rene Swete (15.). Ab der 20. Minute übernahmen aber die Gastgeber klar das Kommando und hätten eigentlich in Führung gehen müssen. Martin Rasner verfehlte aber zweimal das Tor (24., 28.) und Reagy Ofosu (42.) scheiterte genauso wie Daniel Schütz (44.) an WAC-Tormann Alexander Kofler. Auf der anderen Seite musste sich auch noch Swete bei einem Wernitznig-Volley auszeichnen (46.).

Swete-Patzer

Die Kärntner mussten nach dem Seitenwechsel in Unterzahl agieren, da Manuel Weber in einer der letzten Aktionen vor der Pause wegen wiederholten Foulspiels zurecht die Ampelkarte gesehen hatte. Kapital konnten die Grödiger daraus aber nicht schlagen, die Kärntner standen hinten gut und hatten vorne zudem das nötige Glück. Einen Jacobo-Freistoß aus 30 Metern ließ der sonst starke Swete zwischen seine Hände und Füße passieren (65.).

Die Grödiger wachten nach dem "Steirertor" zwar noch einmal auf und drängten auf den Ausgleich, es fehlte aber die nötige Effizienz. Kofler parierte einen Itter-Schuss (70.) und hatte bei einem Kainz-Abschluss seine Mühe (71.). Ein gefährlicher Sulimani-Schuss wurde gerade noch abgeblockt (74.), ein Strauss-Kopfball landete knapp über dem Tor (90.). Der Gang in die zweithöchste Liga ist für die Grödiger damit fast schon Realität. Fix könnte er bereits kommende Woche im Heimspiel gegen Rapid werden. Ried ist zweieinhalb Stunden später bei Sturm Graz im Einsatz.

Ergebnisse, Tabelle

SV Grödig - WAC 0:1 (0:0)

Grödig, DAS.GOLDBERG Stadion, 1.224, SR Weinberger.

Tor: 0:1 (65.) Jacobo

Grödig: Swete - Itter, Strauss, Pichler, Strobl - T. Kainz, Völkl (79. Denner), Djuric (50. R. Wallner), Rasner - Schütz (66. B. Sulimani), Ofosu

WAC: A. Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic (38. Jacobo), Baldauf - Zündel, M. Weber, Tschernegg, Wernitznig (46. Rabitsch) - Hellquist, Ouedraogo (88. Putsche)

Gelb-Rote Karte: M. Weber (45.+2/Foul)

Gelbe Karten: Ofosu bzw. Keine

Peter Schöttel (Grödig-Trainer): "Wir sind optimistisch in die zweite Hälfte gegangen und haben geduldig über die Seiten angegriffen. Mit dem einzigen Torschuss hat der WAC das Tor erzielt, und dann verliert man auch so eine Partie, die eigentlich nicht mehr zu verlieren war. Dieses Spiel war eigentlich bezeichnend für das Frühjahr, bis auf das Spiel bei Salzburg auswärts hätten wir jedes Spiel gewinnen oder zumindest punkten können. Die Tabelle lügt nicht, es ist eindeutig. Ich träume zwar gerne, dass wir die letzten vier Spiele gewinnen, wenn man unsere Spiele im Frühjahr anschaut, ist das aber nicht realistisch."

Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Wir haben Mitte der ersten Hälfte den Faden verloren und Grödig zu Konterchancen eingeladen. Mit dem Verlust von Rnic und Gelb-Rot für Weber war es nicht so einfach für uns. Es war ein purer Fight und letztlich ein glücklicher Sieg. Das Spiel hätte auch anders ausgehen können. Ich hab es schon öfter betont, dass wir ein sensationelles Frühjahr spielen, das ist noch nicht fertig, wir wollen noch so viele Punkte wie möglich holen. Nach hinten ist natürlich jetzt alles abgesichert, aber nach hinten habe ich sowieso nicht geschaut."

Rene Swete (Grödig-Tormann): "Es ist komplett egal, ob er blöd aufspringt oder nicht, wenn ein Ball aus 30 Metern direkt aufs Tor kommt, muss ich ihn haben. Die Niederlage geht ganz alleine auf meine Kappe, dafür muss ich gerade stehen. Wir kennen uns alle im Fußball aus und wissen, dass es jetzt extrem schwer wird."

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