2:2 gegen Sturm: Austria gewann im Kartenspiel einen Punkt
Was nützt einem Trainer die beste Mannschaft, wenn manche Spieler nicht bis zwei zählen können? Christian Ilzer konnte einem am Mittwoch im Nachtragspiel von Meister Sturm Graz bei der Wiener Austria leidtun.
Lediglich zwei Grazer waren in der zweiten Hälfte mit einer Gelben Karte vorbelastet. Ausgerechnet diese beiden vergaßen darauf und holten sich innerhalb weniger Minuten die zweite Gelbe und somit Gelbrot ab. Erst musste Karic (53.) gehen, dann zurecht Jatta (57.). Genug Zeit also für die Austria, mit zwei Spielern mehr das Spiel zu retten.
Und sie tat es.
Doch der Reihe nach: Ilzer hatte nach dem 0:3 gegen den WAC am Wochenende von einer Watschn gesprochen. So wie Sturm bis zu den Ausschlüssen spielte, war die Watschn auch ein Wirkungstreffer.
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase und einer ersten Chance des Austrianers Prelec (8.) übernahmen die Grazer das Kommando und sorgten mit ihren flotten Sturmläufen für Probleme in der Austria-Defensive um Aleksandar Dragovic.
Erste Schreie
Der Ex-Teamspieler war am Sonntag im Derby angeschlagen ausgewechselt worden, meldete sich aber fit und bekam in Minute 15 seinen ersten Schreianfall. Einen Augenblick davor hatte er einen Schuss von Böving gerade noch blocken können.
Wenig später jubelte der Däne über sein erstes Tor. Böving schnappte sich nach der Mittellinie den Ball, bekam nur Begleitschutz von der Austria und traf aus 20 Metern ins lange Eck – 0:1 (24.).
Austria trat nach vorne kaum noch in Erscheinung. Und die Grazer wurden immer aktiver. Einen Schuss von Karic konnte Austria-Keeper Sahin-Radlinger noch abwehren (30.). Nach einem schweren Abspielfehler an der Mittellinie stürmten die Grazer zum 2:0 durch Jatta (41.).
Normalerweise ist so ein Spiel für den regierenden Meister gelaufen. Doch nun offenbarte sich bei den gelbbelasteten Grazern das Gedächtnis-Problem.
Mehr als eine halbe Stunde stürmte die Austria mit zwei Mann mehr. Perez Vinlöf verkürzte tatsächlich nach einer Maßflanke von Barry per Kopf wenig später auf 1:2 (60.). Jetzt zog die Austria ein Powerplay auf und suchte die Lücke zum Tor. Galvao köpfelte zum 2:2 ein (74.). Es war sein erstes Bundesliga-Tor sei sieben Jahren. Damals noch für Rapid. Austria-Trainer Helm brachte mit Wels, Wiesinger, Raguz und Cristiano frische Kräfte.
Doch die zündende Idee hatte keiner. Sturm verteidigte mit allen Kräften und musste mit dem Punkt zufrieden sein.
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